Pemphigus foliaceus ist eine Autoimmunerkrankung. Es bilden sich Autoantikörper, die gegen Zell-zu-Zell-Verbindungen der epidermalen Epithelzellen gerichtet sind.
Folgende Eigenschaften sind beim Pemphigus foliaceus bei Hund, Katze und Pferd zu finden:
- Rassendisposition Hund: Akita Inu und Chow-Chow, Pferd: Appaloosa, Katze. Nichts bekannt
- Symmetrische Läsionen im Gesichtsbereich (Nasenrücken und periokulär), sowie an den Pfoten
- Selten: Läsionen an den mukokutanen Übergängen (Haut-Schleimhaut)
- Erosiv-krustöse Hautläsionen, selten Pusteln
- Häufig gutes Ansprechen auf Prednisolongabe
- In den meisten Fällen lang andauernde oder lebenslange Immunsuppression notwendig
Die Diagnose der Erkrankung wird durch die Beurteilung von Biopsien, besonders aus den Randbereichen des erkrankten Gebietes, durchgeführt.
Behandlung des Pemphigus foliaceus
Normalerweise wird eine langandauernde orale Behandlung mit Glukokorticoiden bei den betroffenen Tieren durchgeführt. In sehr schweren Fällen muss zusätzlich über die Verabreichung des immunsuppressiven Ciclosporin nachgedacht werden. Trotz dieser intensiven (Dauer-) Behandlung ist ein Behandlungserfolg häufig nur bei der Hälfte der Tiere zu verzeichnen, so dass es sich um einen frustrablen Prozess handelt. Sicher müssen insgesamt Nebenwirkungen und Krankheitskontrolle in die Betrachtungen einbezogen werden.
Die Immuntherapie mit eigenen toleranzinduzierenden dendritischen Zellen sollte als Behandlungsmöglichkeit in Betracht gezogen werden. Erfahrungen zu dieser Indikation liegen vor.
Quellen:
Klopfleisch R (2020): Kutaner Lupus erythematodes und Pemphigus foliaceus beim Hund – Ein Update zu Klinik und Diagnostik, Prakt Tierarzt 101 (11): 1061–1078 DOI 10.2376/0032-681X-2040
https://todaysveterinarypractice.com/review-of-pemphigus-foliaceus-in-dogs-and-cats/
Dr. Thomas Grammel ist Tierarzt aus Osterode am Harz. Er führte die Tierklinik Dr. Grammel in zweiter Generation seit 1989. Im Jahre 2019 hat er sie an seine Schwiegertochter Marina Grammel und seinen Sohn Dr. Lukas Grammel übergeben (heute Tiergesundheitszentrum Südharz). Im Schwerpunkt betreut heute Dr. Thomas Grammel deutschlandweit Tiere mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen. Dabei behandelt er die Tiere selber vor Ort in Osterode im TGZ Südharz, er berät deutschlandweit aber auch Kolleginnen und Kollegen sowie Patientenbesitzer zur immunologischen Behandlung mit dendritischen Zellen bei erkrankten Tieren. Wichtig ist dabei immer die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Vierbeiner. Dr. Grammel hat an zahlreichen Kongressen im In- und Ausland teilgenommen und seine Arbeit erfolgreich vorgestellt.