Das Sweet-Syndrom beim Menschen ist eine akute fieberhafte neutrophile Dermatose. Betroffene Personen entwickeln neben den Hautveranderungen auch Fieberepisoden und eine erhöhte Anzahl an neutrophilen Leukozyten. Sie entwickeln schmerzhafte Papeln oder Knötchen auf der Haut. Auch bei Hunden wird das Sweet-Syndrom beobachtet.
Klinische Veränderungen beim Sweet-Syndrom
Diese zeigen ein diffuses reifes neutrophiles Infiltrat in der oberflächlichen Lederhaut. Das Syndrom entsteht durch die Überexpression proinflammatorischer Zytokine, insbesondere des Granulozyten-Kolonie-stimulierenden Faktors (G-CSF). Dies verursacht eine übermäßige Produktion von Neutrophilen und führt schließlich zu einer massiven sterilen Entzündungsreaktion. Das klassische Sweet-Syndrom entsteht ohne erkennbare Ursache, andere Formen können jedoch medikamentös induziert oder paraneoplastisch, also im Zusammenhang mit einer Tumorbildung, sein.
Ähnliches Krankheitsbild bei Hunden
Ein ähnliches Syndrom wie beim Menschen geschildert, ist bei Hunden beschrieben worden. Betroffene Tiere entwickeln Fieber, eine Schwellung der Lymphknoten und eine schwere Leukozytose (Erhöhung der Zahl der weissen Blutkörperchen). Zu den Veränderungen außerhalb der Haut gehören dabei Entzündungen der Blutgefässe (sog. Vaskulitis). Weiter finden sich eine immunvermittelte hämolytische Anämie, Thrombozytopenie und Lebererkrankungen. Es werden Hautläsionen, einschließlich einer sterilen neutrophilen Dermatitis (also einer Entzündung der Haut ohne bakterielle Beteiligung) gefunden, Diese weisen Ulzerationen, Erytheme und Krustenbildung auf und entwickeln sich nach 3 bis 4 Wochen. Ähnliche Fälle bei Hunden können durch unerwünschte Reaktionen auf das Medikament Carprofen entstehen. Die Behandlung mit Dexamethason, ergänzt durch Mycophenolatmofetil, hat sich als wirksam für eine Linderung der Veränderungen erwiesen.
Quelle: Tizard IR (2023): Sweet Syndrome in: Autoimmune Diseases in Domestic Animals, Elsevier, St. Louis, MI, 178