Die Größe einer Geschwulst ist häufig ein wichtiges Kriterium in der Beurteilung der Gefährlichkeit einer Schwellung bei Ihrem Vierbeiner, denn je größer die Veränderung ist,
- desto schwieriger wird eine erfolgreiche Behandlung
- desto eher wächst der Tumor ins umliegende Gewebe und erschwert eine Therapie
- desto eher kommt es zur Störung anderer Organe, die in ihrer Funktion gestört werden
- desto früher kann es zur Bildung von Tochtertumoren, also Metastasen, kommen.
Findet sich der Tumor auf der Haut, in der Haut oder im Bereich der Unterhaut, ist es am einfachsten, wenn man sich folgendermaßen verhält:
- Foto der veränderten Haut erstellen. Dabei ist es wichtig ein gut fokussiertes Bild anzufertigen. Weiterhin sollte neben der Veränderung ein Zentimetermaß auf der Aufnahme abgebildet sein, so dass man die Größe der Veränderung genauer einschätzen kann. Das Foto ist zusätzlich im Zeitablauf wichtig, um Farbveränderungen (z.B. bei beginnenden Entzündungen) zu entdecken und für die Behandlung zu nutzen.
- Es kann auch nützlich sein eine Schablone (aus Pappe) anzufertigen und damit den Umfang eines Tumors und seine Form zu messen. Dann ist leicht eine Kontrolle der Umfangsveränderung durchzuführen.
- Hilfreich kann auch der Einsatz einer Schieblehre sein
- Bitte Datum der Aufnahmen nicht vergessen!
- Regelmäßige Nachkontrolle zur Größenentwicklung nicht vergessen!
Findet sich ein Tumor der inneren Organe des Körpers muss man für die Größenbeurteilung technische Verfahren nutzen:
- Ultraschallbilder lassen sich so auswerten, dass man dreidimensional die Tumorgröße feststellen kann.
- Gleiches gilt für CT- oder MRT-Bilder
- Röntgenaufnahmen können ungefähre Größenverhältnisse darstellen, wenn in mehreren Ebenen geröntgt wird.
Bitte helfen Sie Ihrem Tierarzt durch eine solche Mitarbeit bei der Beurteilung von Größenveränderungen durch Ihre Dokumentation. Lassen Sie auch die Befunde von Ultraschall, Röntgen und CT/MRT festhalten, um sie vergleichen zu können.
Dr. Thomas Grammel ist Tierarzt aus Osterode am Harz. Er führte die Tierklinik Dr. Grammel in zweiter Generation seit 1989. Im Jahre 2019 hat er sie an seine Schwiegertochter Marina Grammel und seinen Sohn Dr. Lukas Grammel übergeben (heute Tiergesundheitszentrum Südharz). Im Schwerpunkt betreut heute Dr. Thomas Grammel deutschlandweit Tiere mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen. Dabei behandelt er die Tiere selber vor Ort in Osterode im TGZ Südharz, er berät deutschlandweit aber auch Kolleginnen und Kollegen sowie Patientenbesitzer zur immunologischen Behandlung mit dendritischen Zellen bei erkrankten Tieren. Wichtig ist dabei immer die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Vierbeiner. Dr. Grammel hat an zahlreichen Kongressen im In- und Ausland teilgenommen und seine Arbeit erfolgreich vorgestellt.