Eine verlässliche Prognose zur Lebenserwartung bei Katzen, die einen Tumor im Kiefer haben, zu geben, ist kaum möglich. Dazu spielt die genaue Lokalisation, die Tumorart und auch die individuelle Verfassung des Tiers eine Rolle. Je früher bei der Katze der Tumor im Kiefer erkannt wird, desto besser ist es für die Lebenserwartung.
Leider sind viele der Anzeichen für eine Tumorerkrankung im Kiefer zunächst unspezifisch und können auch auf harmlosere Beschwerden wie eine Entzündung hindeuten. Dennoch sollten Sie immer Ihren Tierarzt aufsuchen, wenn Sie feststellen, dass das Tier nicht mehr wie gewohnt frisst. Neben einem Mangel an gesundem Appetit, kann es auch zu Blutungen in der Maulhöhle kommen. Ebenfalls möglich sind:
In den meisten Fällen sind die Tumore leider bösartig. Besonders oft kommt das Plattenepithelkarzinom vor. Diese Form ist sehr aggressiv und breitet sich schnell aus. Da er leider meist spät erkannt wird, hat eine Katze mit diesem Tumor im Kiefer meist keine hohe Lebenserwartung. Außerdem neigt diese Tumorart zum infiltrativen Wachstum, was die Heilungschancen mindert.
Letzteres gilt nicht für Fibrosarkome, die ebenfalls häufig bei Katzen vorkommen. Allerdings bildet das Fibrosarkom im sehr späten Stadium Metastasen, wenngleich auch diese Tumorart schnell wächst und das umliegende Gewebe befällt.
Seltener, dafür aber sehr aggressiv sind Melanome. Diese metastasieren stark und eine Entfernung ist leider selten wirksam.
Es gibt aber auch gutartige Wucherungen in der Maulhöhle. Diesen kann oft mit einem chirurgischem Eingriff begegnet werden. Dazu gehören das Fibrom und die Gingivahyperplasie. Beide müssen dennoch behandelt werden.
Die Lebenserwartung bei Katzen bei einem gutartigen Tumor im Kiefer ist höher als bei einem bösartigen Tumor.
In der Regel finden sich die Umfangsvermehrungen im Rachen oder dem vorderen Kieferbereich. Um festzustellen, welche Tumorart vorliegt und wie weit sich der Tumor bereits ausgebreitet hat, wird der Tierarzt verschiedene Verfahren anwenden, so unter anderem:
Anschließend kann der Tierarzt meist eine Aussage über die Katze mit Tumor im Kiefer und ihre Lebenserwartung treffen. Zudem hängt davon der passende Therapieplan ab.
Wird ein Kiefertumor bei der Katze frühzeitig erkannt und entsprechend behandelt, bedeutet das die beste Prognose und in der Regel auch eine höhere Lebenserwartung. Das der Kiefertumor umfassend behandelt und geheilt werden kann, ist jedoch nicht garantiert. Bösartige und aggressive Kiefertumore können beispielsweise bereits in frühen Stadien aufgrund der oftmals schlechten Behandlungsmöglichkeiten lebensbedrohlich für Katzen sein. Eine Stärkung der Knochenstruktur durch die Gabe von Biphosphonaten kann angezeigt sein. Genauso kann der Einsatz von Toceranib erwogen werden.
Je nach Art, Stadium und Tier fällt die Entscheidung aus, welche Behandlung angewendet wird. Ein operativer Eingriff kann helfen, den Krebs zu bekämpfen. Selten kommen Chemo- oder Strahlentherapie zum Einsatz. Alternativ oder therapiebegleitend kann auch die dendritische Zelltherapie eingesetzt werden. Diese Immuntherapie stärkt das Immunsystem und bekämpft die Tumorzellen. Wichtig ist aber die Lebensqualität für die Katze genaue einzuschätzen. Schmerzen im Mund werden von Katzen schlecht toleriert. Bitte sprechen Sie uns an für weitere Informationen.