Für den Besitzer eines Tieres ist die wichtigste Frage bei seinem an einem malignen Lymphom erkrankten Tier den für ihn richtigen Behandlungsweg zu finden. Häufig wird vom Haustierarzt eine Behandlung mit Cortisonpräparaten angeboten. Diese Behandlungsmethode bietet sich allerdings häufig für einen kurzfristigen Therapieerfolg an. Es kann schnell wieder zu einem erneuten Auftreten von Krankheitssymptomen (z. B. deutlich geschwollenen Lymphknoten) kommen.
Die erste Frage bei der Behandlung eines malignen Lymphoms ist es, ob eine Chemotherapie eingesetzt werden kann. Dies ist sozusagen nach Lehrbuch die Methode der Wahl. Aber in vielen Fällen ist diese Behandlugnsform nicht möglich. Deshalb stellt sich die Frage nach den Erfolgsaussichten bei der Lymphombehandlung des Hundes mit Cortisongabe. Häufig kommt es unter dieser Behandlung zu einer schnellen positiven Reaktion des Körpers. Leider hält dieser Behandlungserfolg durch Cortison häufig nicht lange an.
Bei der Behandlung eines malignen Lymphoms mit Cortison ist mit weniger Nebenwirkungen zu rechnen als bei den sonst etablierten Behandlungsmethoden wie der Chemo- oder Strahlentherapie. Durch die Cortisongabe kommt es allerdings häufig zu den typischen Nebenwirkungen wie vermehrte Futter- und Flüssigkeitsaufnahme und dadurch bedingten häufigen Urinabsatz. Nachfolgend kann auch die Ausbildung eines Morbus Cushing erfolgen.
Sind nur einzelne Körperorgane oder Lymphknoten vom Lymphom betroffen, wird häufig bei einer Operation das veränderte Gewebe entfernt. Im Gegensatz zu generalisierten Lymphomen, die die Lymphknoten am ganzen Körper betreffen, kann eine Operation allein häufig schon einen sehr guten Erfolg bieten. Eine immunologische Behandlung sollte angeschlossen werden.
Chemotherapie-Protokolle werden normalerweise zur Behandlung von Lymphomen von den onkologisch arbeitenden Tierärzten vorgeschlagen. Deshalb muss der Besitzer entscheiden, ob diese in seiner Situation (kleine Kinder oder immunsuppressive Familienmitglieder, Entfernung zum behandelnden Onkologen, zeitlicher Aufwand, finanzielle Belastung) überhaupt eine Option sind. Auch zu erwartende Nebenwirkungen (Magen-Darm-Symptomatik, Blutbildveränderungen) lassen viele Tierbesitzer von entsprechenden Behandlungsschritten Abstand nehmen. Cortison in geringerer Dosierung ist dabei Bestandteil mancher Protokolle. Die Chemotherapiegabe zeigt leider auch nur wechselnd gute Erfolge. Deshalb kommt sie aufgrund der geschilderten Umstände häufig nicht zum Einsatz.
Die dendritische Zelltherapie ist eine Behandlungsmöglichkeit des Lymphoms beim Hund. Die schonende Immuntherapie baut das Immunsystem des Hundes wieder auf und regt es dazu an, den eigenständigen Kampf gegen die Tumorzellen wieder aufzunehmen. Dadurch kann die Lebensqualität verbessert werden. Es ist außerdem möglich, die Wahrscheinlichkeit eines Rezidives, also des Wiederauftretens des Tumors, zu verringern. Darüber hinaus kann eine Remission (der Rückgang der Tumorzellen) erreicht werden.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die dendritische Zelltherapie von dem eigenen Tierarzt durchgeführt werden kann. Langen, stressigen Fahrten in eine spezielle Praxis oder Klinik ist der Hund also nicht ausgesetzt.
Die dendritische Zelltherapie lässt sich mit der Cortisonbehandlung verbinden. Ein weiterer Einsatzbereich ist die Behandlung der Tiere nach einem Chemotherapie-Protokoll zum Wiederaufbau des Immunsystems.