Malignes Lymphom beim Hund mit Cortison erfolgreich behandelt

 

Was ist Cortison?

Cortison ist ein lebensnotwendiges Hormon, welches in der Nebennierenrinde produziert wird. In hoher Dosis wirkt Cortison stark entzündungshemmend und wird aus diesem Grund vielseitig als Behandlung eingesetzt, so auch beim malignen Lymphom.

 

Warum keine Chemotherapie?

Nach Lehrbuch wird in der Tiermedizin bei der Diagnose Lymphom beim Hund der Einsatz einer Chemotherapiebehandlung vorgeschlagen. Leider ist diese Art der Behandlung häufig nicht zielführend für Besitzer und Tier. Die Gründe sind:

  • Chemotherapie erbringt normalerweise keine Heilung, sondern nur eine Unterdrückung der Erkrankung
  • die durchschnittlichen Überlebenszeiten mit Chemotherapie betragen nur ungefähr 9 bis 12 Monate
  • es gibt eine Ausscheidungsproblematik (Biogefährdung) für die Umgebung (Tierarztpraxis/Familie), das heißt immungeschwächte Personen sollten nicht in Kontakt mit einem chemotherapeutisch behandelten Tier kommen
  • es gibt häufig mittelschwere bis erhebliche Nebenwirkungen der Behandlung
  • andere erkrankte Organe machen die Durchführung einer Chemotherapie häufig unmöglich
  • ein Zentrum, das die Behandlung anbietet ist nur schwer erreichbar. Dies ist besonders wichtig beim Auftreten von Nebenwirkungen.

 

Erfolgreiche Behandlung mit Cortison

Normalerweise raten Tierärzte deshalb bei der Behandlung eines malignen Lymphoms beim Hund zur Gabe von Cortison. Es ist durchaus möglich, diese Krebsart damit zu behandeln – jedoch nicht auf lange Sicht. Um einen langfristigeren Therapieerfolg zu erzielen, sollten zusätzlich andere Behandlungsmöglichkeiten angewendet werden.

Wird von einer erfolgreichen Behandlung mit Cortison gesprochen, ist damit in der Regel ein Zurückgehen der Krankheitssymptome (z.B. Lymphknotenschwellung gemeint. Cortison kann eingesetzt werden, um die Aktivität der Lymphozyten herunter zu regulieren. Durch das „Unterdrücken“ des Immunsystems werden auch die Symptome des malignen Lymphoms unterdrückt.

Diese Wirkung kann allerdings meist nur kurzfristig erzielt werden.

 

Folgetherapie

Auch wenn zunächst begonnen wird, den Hund mit Cortison zu behandeln, ist eine Folgetherapie für den langfristigen Therapieerfolg unabdingbar. Es gibt mehrere Behandlungsmöglichkeiten, die ergriffen werden können:

  • Eine Chemotherapie eignet sich nicht gut für die Behandlung, da Cortison häufig nicht mit den Chemotherapeutika verbunden werden kann. Es sollte bereits nach Erkennen der Krankheit klar auf eine Chemotherapie oder andere Behandlungsformen gesetzt werden: Ohne die Anwendung von Cortison ist eine Chemo jedoch eine denkbare Behandlungsmöglichkeit.
  • Die Strahlentherapie ist ebenfalls eine Möglichkeit, das maligne Lymphom beim Hund zu behandeln. Diese Behandlungsform wird eingesetzt bei (Lymphom-)Tumoren, die nur ein Organ betreffen (Beispiel Gehirn, Nase)
  • Eine Operation kommt nur in Frage, wenn einzelne Lymphknoten betroffen sind.

Bitte denken Sie auch an diätetische Maßnahmen. Prof. Zentek empfiehlt bei Lymphompatienten eine kohlenhydratreduzierte Diät (dies übrigens nicht bei anderen Tumorarten!). Bitte beachten Sie auch, dass Sie bei Behandlung mit Chemotherapie oder Bestrahlung den behandelnden Tierarzt genau fragen müssen, welche Zusatzstoffe sie füttern dürfen. Sie gefährden sonst den Behandlungserfolg.

Dies ist bei einer Behandlung mit Cortison anders. Deshalb sollten Sie auch z.B. Astoral Basic nutzen. Das Präparat hat Radikalenfänger und Kurkuma als Bestandteile. Es ist immer wichtig all diese Faktoren mit Ihrem Haustierarzt zu besprechen.

 

Dendritische Zelltherapie

Im Gegensatz zu Chemotherapeutika kann die dendritische Zelltherapie in Kombination mit Cortison durchgeführt werden. Diese Immuntherapie fußt auf körpereigenen Zellen des Hundes. Ziel ist es, das Immunsystem schonend wiederaufzubauen und den eigenen Kampf gegen den Krebs wieder anzuregen.
Darüber hinaus kommen mit der dendritischen Zelltherapie normalerweise keine Nebenwirkungen vor. Selten wird von leichter Abgeschlagenheit berichtet. Dank der dendritischen Zelltherapie kann in vielen Fällen die Lebenserwartung der behandelten Hunde erhöht werden. Wichtigster Faktor ist es aber, die Lebensqualität zu verbessern. Darüber hinaus kann durch die schonende Immuntherapie die Wahrscheinlichkeit eines Rezidivs, also des Wiederauftretens des bösartigen Tumors, verringert werden.

 

Quellen

  • T. Grammel, T. Hawacker, H. Hettling, S.Grammel (2019) – Quality of Life of dogs during immunologic treatment with monocyte-derived dendritic cells, 25th FECAVA EuroCongress, St. Petersburg, Russia, September 2019
  • Schmidt JM, Melchner K (2022): Therapie des Lymphoms in: Kessler M, Kleintieronkologie, 4. Aufl., 766 – 770
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