Therapie des Plattenepithelkarzinoms beim Pferd

Die Therapie des Plattenepithelkarzinoms beim Pferd kann sehr unterschiedlich ausfallen. Wichtige Faktoren sind zum Beispiel der Zeitpunkt der Diagnose (also die Ausbreitung der Veränderung). Aber auch die Lokalisation des Tumors, also in welcher Körperregion die Veränderung aufgetreten ist, bleibt ein wichtiger Faktor. Möglich ist beispielsweise als Behandlungsform eine OP, eine photodynamische Therapie (PDT) oder die dendritische Zelltherapie. Eine Chemotherapie wird selten, un eigentlich nur mit örtlich wirkenden Präparaten durchgeführt.

Operation

In einigen Fällen reicht eine OP zur Behandlung eines Plattenepithelkarzinoms beim Pferd aus. Das gilt zum Beispiel, wenn der Krebs sehr früh entdeckt wird. Dann kann radikal (heißt: sehr großflächig) operiert werden. Dabei werden häufig auch die regionalen Lymphknoten entfernt, also die Lymphknoten, die sich in der Nähe des Tumors befinden. Eine Operation gestaltet sich jedoch häufig sehr kompliziert, da sich das Plattenepithelkarzinom nicht selten an nur schwer erreichbaren Stellen befindet.
In der Regel werden zusätzlich zur OP noch weitere Behandlungsmethoden eingesetzt. Diese sollen verhindern, dass sich übrig gebliebene Tumorzellen im Körper des Pferdes erneut ausbreiten und sich ein weiterer Tumor bildet.

Chemotherapie

Die Chemotherapie ist eine weitere Möglichkeit zur Behandlung eines Plattenepithelkarzinoms. Diese wird meist zusätzlich zu einer Operation eingesetzt. Leider erweist sich die Chemo in vielen Fällen als ungünstig. Es kann durch die eingesetzten Chemotherapeutika zu Irritationen der Haut und der Schleimhäute kommen. Das wiederum kann starke Abwehrreaktionen bei den behandelten Pferden hervorrufen.

Bestrahlung

Bestrahlung (Strahlentherapie) kann ebenfalls bei einem Plattenepithelkarzinom eingesetzt werden. Die Anzahl und die Intensität der Bestrahlungen unterscheiden sich. Ist der Krebs schon weiter fortgeschritten, ist meist eine intensivere Behandlung notwendig. Meist müssen die behandelten Pferde im Rahmen der Therapie stationär aufgenommen werden.

Eine Spezialform der Behandlung ist die photodynamische Therapie. Hier wird mit Hilfe von photosensitiven Substanzen und einem dazu passenden Laser eine Behandlung vorgenommen.

Dendritische Zelltherapie

Die dendritische Zelltherapie ist eine Immuntherapie. Mithilfe von körpereigenen, dendritischen Zellen soll das Immunsystem des Pferdes wieder gestärkt werden. So soll erreicht werden, dass der eigenständige Kampf des Körpers gegen den bösartigen Tumor wieder aufgenommen wird. Ziel der dendritischen Zelltherapie ist es, den Tumor an seinem Ursprung anzugreifen und so die Lebenserwartung des Pferdes zu erhöhen. Außerdem kann durch die schonende Immuntherapie die Lebensqualität des Tieres verbessert werden. Ein Aufenthalt in einer Klinik ist für die dendritische Zelltherapie nicht notwendig. Die Behandlung kann von dem eigenen Tierarzt oder einem unserer Partner durchgeführt werden.

Literatur:

Arnold C, Dreher I, Grammel T, Schusser GF (2017): Immunotherapy of a squamous cell carcinoma in the perianal region using autologous dendritic cells in a horse, Equ Vet Edu, Vol 30, 11, 576-582, https://beva.onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/eve.12741

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