Viele Tierbesitzer machen sich Sorgen, ob ein Anrühren an dem Tumorgeschehen ihres Tieres negative Folgen und eine Beschleunigung des Krankheitsgeschehens mit sich bringen kann. Deshalb ist die Frage für Viele: Soll man lieber den Tumor unangetastet (langsam) wachsen und ihn damit sozusagen „in Ruhe“ lassen? Auf der anderen Seite: Der behandelnde Tierarzt wird immer versuchen herauszufinden, um was für eine Veränderung es sich handelt. Ist sie gut- oder bösartig? Welche Gewebeart ist es? Muss eine Behandlung oder nur eine spätere Kontrolle folgen? Welche Verfahren bieten sich für eine Behandlung an?
Das Problem für Tierbesitzer und Tierarzt ist es, dass man die Hautoberfläche und mögliche Veränderungen der Hautstruktur bei seinem Hund, seiner Katze oder seinem Pferd infolge der Behaarung nur schwer beurteilen kann. Deshalb ist er darauf angewiesen regelmäßig bei der Fellpflege auf Veränderungen, Verhärtungen, Schuppen- und Ekzembildung, aber auch kleine Knoten zu achten. Wird eine Veränderung entdeckt, sollte man mithilfe einer kleinen Zeichnung oder Schablone die Größe, Form, Farbe und Lage notieren und nach einer gewissen Zeit kontrollieren, ob es zu einer Abweichung gekommen ist. Häufig ist es auch einfach die Veränderung mit dem Handy bildlich festzuhalten. Und dann einfach einen zeitnahen Kontrolltermin notieren, um selbst eine Nachuntersuchung zu machen. Manche Knoten sind wieder verschwunden, manche langsam gewachsen.
Veränderungen an den inneren Organen oder zum Beispiel Anschwellungen von Lymphknoten als Hinweis auf Krankheiten werden meisten nur durch intensivere Kontrolluntersuchungen beim Tierarzt gefunden. Häufig haben die Beisitzer Veränderungen im Gesundheitsbild des Tieres gefunden.
Die Entnahme von Zellen durch eine Biopsie wird normalerweise mithilfe einer (Injektions-)Nadel vorgenommen. Eine erste Beurteilung des entnommenen Gewebes kann dann in der tierärztlichen Praxis durchgeführt werden durch mikroskopische Untersuchung nach Anfärbung. Anschließend sollte die Beurteilung im spezialisierten Labor erfolgen, um ein bösartiges Geschehen auszuschließen. Bei einem malignen Befund sollte – wenn möglich – eine baldige Entfernung des Gewebes vorgenommen werden.
Bei Veränderungen an inneren Organen werden mit der sogenannten TrueCut Methode ebenfalls Gewebestanzen entnommen, um sie im Labor zu untersuchen. Und das bedeutet bei einem bösartigen Befund auch die Entscheidung für eine Operation, denn:
Der Biopsiekanal und die Drainagewege müssen bei der nachfolgenden Operation mit entfernt werden, sonst kann es zum Aussäen von malignen Zellen und der nachfolgenden Bildung von Tumoren kommen! Dies ist ja die Angst des Tierbesitzers vor dem „Anrühren des Tumorgewebes“. Aber es ist wichtiger eindeutig über die Gewebe bescheid zu wissen, um handeln zu können, da man das Verhalten des Geschwulstgewebes besser einschätzen kann.
Werden Tumore chirurgisch entfernt, sollte dies mit einem Sicherheitsabstand und möglichst vollständig geschehen. Deshalb ist es wichtig alle entnommenen Tumorproben im Labor auf die Vollständigkeit der Entnahme zu untersuchen. Konnte nicht das gesamte Gewebe entfernt werden, gibt es dringend Handlungsbedarf. Das kann eine weitere größere Operation sein, aber auch z.B. Bestrahlung oder eine Behandlung mit dendritischen Zellen. Also ist ein Wiederauftreten des Tumors zunächst er nicht vollständigen Entfernung zuzuschreiben, aber nicht der Tatsache, „dass Luft an das Tumorgewebe“ geraten ist. Wichtig bei dieser Entfernung ist auch, dass die gesamte (!) Gewebeschicht mit Umhüllung entfernt wird. Wenn nämlich bei der Entnahme nicht genügend Gewebe gewonnen wurde, entsteht ein Hohlraum, in dem sich die Restzellen des Tumors umso schneller ausbreiten können. Und dann sieht es so aus, als wenn diese Wucherung durch die Öffnung der Haut (die Luft kam heran) besonders explosiv zurück kommt. Deshalb die Bitte;
Wir beraten Sie gerne, wenn Sie bei Ihrem Tier einen Bösartigen Befund bei einer Gewebeuntersuchung erhalten haben. Häufig ist die dendritische Zelltherapie eine wichtige Hilfe im Behandlungsprozess.