Sequenzierung des Genoms der Katzen – ein weltweites Projekt

Die „99 Lives Cat Genome Sequencing Initiative“ ist ein Projekt, das genetische Informationen von Hauskatzen aus der ganzen Welt kombiniert. Ab Ende Sommer 2019 wird das Projekt Genomsequenzen von über 225 Hauskatzen haben. Forscher reichen in der Regel die gesamte Genom-DNA-Sequenz einer erkrankten Katze ein. Diese DNA-Sequenz wird von einem Labor in Lyon verarbeitet. Die aus dieser Arbeit resultierende Datei an Genomvarianten ist dann allen teilnehmenden Forschern zugänglich. Ziel dieses Projekts war es, automatisierte Arbeitsabläufe zu entwickeln, die diese Daten effizient verarbeiten und kombinieren können. Diese Sequenzierungen sind inzwischen erfolgreich abgeschlossen worden. Mit diesem Datei können die teilnehmenden Forscher dann leichter DNA-Veränderungen finden, die ursächlich für die Krankheiten sind, die bei den von ihnen untersuchten Katzen aufgetreten sind. Die Analyse dieser katzengenetischen Daten ist komplex, ähnelt aber den in der Humangenetik verwendeten Techniken.

Fortschritt

Kürzlich gab es eine bedeutende Verbesserung bei der Referenzanalyse der DNA in Katzenchromosomen. Denn die Version 9.0 ist zu einer der besten genetischen Referenzen aller Tier-Arten wurde. Die genetischen Daten aus dem „99-Lives-Projekt „(aus knapp 200 Hauskatzen stammend) wurden mit diesem neuen Referenzstandard 9.0 verglichen, um DNA-Unterschiede zwischen einer Studienkatze und dem Standard zu identifizieren. Diese DNA-Unterschiede wurden dann mit anderen Datenbanken verglichen, um festzustellen, ob neu identifizierte DNA-Varianten sogenannte „gute Varianten“ für die genetische Vielfalt oder „schlechte Varianten“ sind, die als Urheber von Krankheiten dienen könnten Das Projekt war erfolgreich, das Labor in Lyon hat die genetischen Daten auf die neue Referenz aktualisiert und die Ergebnisse mit der Forschergemeinschaft geteilt.

Möglichkeiten für die Zukunft

Da das Projekt schon früh erfolgreich war, wird jetzt ein noch größerer Datensatz für die Forschergemeinschaft bearbeitet, der mehr als225 Katzen umfasst. Außerdem können über 250 Katzen verarbeitet werden, um die Entwicklung eines neuen hochdichten DNA-Arrays für Katzenforschungsstudien zu unterstützen. Das Labor in Lyon hat rund 50% der Katzen des „99-Leben-Projekts“ beigesteuert und erfolgreich DNA-Mutationen für zwei verschiedene Formen der Methämoglobinanämie identifiziert, nämlich Zwergwuchs bei der Katzenrasse „Munchkin“, das Chediak-Higashi-Syndrom und eine kraniale Entwicklungsanomalie bei Orientalkatzen, die einen Wssserkopf (Hydrocephalus) verursacht. Zwei dieser Studien sind zur Veröffentlichung eingereicht worden, und zwei Manuskripte sind in Vorbereitung. Es gab dabei auch eine Zusammenarbeit mit externen Forschern. um ihre Datenanalysen zu unterstützen. Kürzlich hat ein kardiologisch interessiertes Mitglied die Software zur Entdeckung von Varianten bei einer Vielzahl von Katzen mit Herzerkrankungen eingesetzt. Für die weitere Unterstützung der „99 Lives Cat Genome Sequencing Initiative„ sollen nun zusätzliche Mittel beantragt werden.

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