Über die Epilepsie beim Hund ist vieles bekannt und erforscht. Anders dagegen ist die Situation als bei der Katze! Für die Katzenbesitzer sind viele Fragen offen, wenn sie ihre Schützlinge hilflos bei einem epileptischen Anfall beobachten müssen. Was sollen sie tun, wie häufig treten die epileptischen Anfälle auf, sind es gar Clusteranfälle? Was ist die Ursache für die Erkrankung, was können sie selbst tun. Warum treten Anfälle im Schlaf oder auch nach Narkosen auf?
Die neuesten Forschungserkenntnisse über die Epilepsie der Katze zur Lebenserwartung und den Lebensumständen bei Katzen mit Anfallsleiden ergeben folgendes Bild:
Die sogenannte idiopathische Epilepsie – also die Epilepsie ohne krankhafte Veränderungen im Gehirn – tritt bei der Katze etwas später als bei Hunden in Erscheinung, nämlich erst ab einem Alter von 4 Jahren. Im Gegensatz zu idiopathischen Erscheinungen wären als Ursachen für eine Epilepsie weiterhin zu nennen: Gehirntumoren, entzündliche Veränderungen im Gehirn, Folgen von Unfällen oder Folgen von Sauerstoffmangel im Gehirn. Auch darauf muss untersucht werden, gegebenenfalls durch weitergehende Untersuchungen (MRT, Blut, Rückenmarksflüssigkeit), um Klarheit über die Krankheitsursache zu erzielen.
Jede dritte Katze zeigt eine generalisierte Epilepsie, während die übrigen Tiere zunächst fokale (auf Teilbereiche des Körpers) Erscheinungen zeigen. Diese generalisieren bei weiteren Anfällen zunehmend. Wichtig für die Besitzer: Die Art der Anfälle hat keinen Einfluss auf die Überlebenszeit und Behandelbarkeit der Krankheit. (Nur) Knapp die Hälfte der Katzen wird durch Antiepileptika von Krankheitserscheinungen befreit.
Bekannt ist die Auslösung von Anfallserscheinungen bei Katzen durch bestimmte Licht oder Schalleffekte, hier beispielsweise durch Flacker- oder Laserlicht. Dies ist sicher für den Besitzer leicht feststellbar und abzustellen.
Weiterhin wichtig für die Besitzer von erkrankten Tieren: Die durchschnittliche Überlebenszeit von Katzen mit Epilepsie beträgt ungefähr 3,2 Jahre nachdem die Erkrankung diagnostiziert wurde. Dies übrigens unabhängig davon, ob die Katzen behandelt wurden oder nicht. Dabei kam es bei einem hohen Prozentsatz aller therapierten und nicht therapierten Katzen zu einem anfallsfreien Zeitraum von über einem Jahr! Außerdem stellte man fest, dass ein Ausbruch bei jüngeren Tieren interessanterweise normalerweise mit einer längeren Überlebenszeit verbunden ist. Und: auch unbehandelte Katzen können wieder anfallsfrei werden.