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Herzerkrankungen bei Hunden durch die Gabe von Chemotherapeutika
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Bei an Krebs erkrankten Menschen sind durch die Gabe von Chemotherapeutika hervorgerufene Schäden am Herzen und eine damit einhergehende Einschränkung der Herzleistung bekannt. Eine aktuelle im Journal for Internal Veterinary Medicine veröffentlichte Studie hat sich mit den Folgen einer chemotherapeutischen Behandlung mit Doxorubicin bei Hunden auf die Herzgesundheit und eine nachfolgende Herzschädigung (Herztoxizität) beschäftigt.
Herzschädigung als Folge der Behandlung nicht beachtet
Die Forscher untersuchten die Krankengeschichte von fast 500 Hunden, die mindestens eine Gabe von Doxorubicin erhalten hatten. Ziel war es, festzustellen, ob die Dauer der Infusion von Doxorubicin bzw. die Häufigkeit der Doxorubicin-Gabe das gehäufte Auftreten der klinischen Kardiotoxizität bei Hunden beeinflusst Weiter sollten Risikofaktoren im Zusammenhang mit der Kardiotoxizität zu identifiziert werden.
Zwanzig Hunde (4%) entwickelten eine klinische Kardiotoxizität, also Zeichen einer Vergiftung am Herzmuskel. Während die unterschiedliche Dauer der Doxorubicin-Infusion (1 Stunde gegenüber 10-15 Minuten) nicht mit der Entwicklung der Kardiotoxizität verbunden war, waren
- eine insgesamt höhere (kumulative) Dosis,
- ein höheres Körpergewicht des behandelten Tieres und
- die Entwicklung von Herzrhythmusstörungen (vorzeitige ventrikuläre Kontraktionen)
mit der Entwicklung der klinischen Kardiotoxizität verbunden. Es wurde eine rassetypische stärkere Anfälligkeit für herzschädigende Symptome gefunden. Dabei sind Rassen, die zu einer dilatativen Cardiomyopathie (DCM) neigen, als gefährdeter anzusehen. In dieser Gruppe, es handelt sich vorwiegend um große Rassen wie Irischer Wolfshund, Deutsche Dogge, Deerhound, Dobermann, Neufundländer, Boxer, Bernhardiner sowie Deutscher Schäferhund, können bis zu 15 % der behandelten Tiere von Herzschäden betroffen sein. Also ein weitaus höherer Prozentsatz als der Durchschnitt von 4 % insgesamt erkrankter Tiere.
Erst später einsetzende Symptome
Die mediane Zeit bis zur Entwicklung klinischer Anzeichen von Kardiotoxizität (Synkope, Kollaps, Schwäche, Lethargie, Dyspnoe, plötzlicher Tod) betrug 194 Tage nach der ersten Doxorubicinbehandlung. Deshalb wird vom behandelnden Tierarzt nach einer solch langen Latenzzeit häufig der Zusammenhang mit der Chemotherapie-Behandlung nicht mehr gesehen. Bei besonders gefährdeten Hunderassen sollte deshalb eine gründliche Herzuntersuchung gemacht werden.
Eine Gesamtübersicht über Folgen/Nebenwirkungen einer Chemotherapie beim Hund finden Sie hier.
Quelle: Hallman B et al (2019): Incidence and risk factors associated with development of clinical cardiotoxicity in dogs receiving doxorubicin. J Vet Intern Med 2019; 33, 783-791