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Hämangiosarkom am Herz beim Hund
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Bei dem Hämangiosarkom handelt es sich um einen sehr aggressiven und bösartigen Tumor. Das Herz gehört beim Hund zu den häufigsten Lokalisationen (kardiales Hämangiosarkom) dieses Tumors. Die Symptome fallen sehr unterschiedlich aus und sind in der Regel unspezifisch. Dies erschwert eine eine frühzeitige Diagnose besonders.
Vorkommen
Das Hämangiosarkom (kurz auch HSA genannt) tritt vorwiegend bei älteren Hunden auf. Es gibt einige Hunderassen, die eine Rassendisposition aufweisen. Dazu gehören der Deutsche Schäferhund, der Rottweiler, der Golden Retriever und der Labrador Retriever. Am häufigsten tritt das Hämangiosarkom in Leber, Herz, Milz, Haut oder dem Unterhautgewebe (kutanes Hämangiosarkom) auf.
Verhalten
Das Hämangiosarkom verhält sich beim Hund sehr aggressiv und weist eine hohe Metastasierungsrate auf. Das bedeutet, dass sich das Hämangiosarkom vom Herzen oft auf andere Organe ausbreitet. Dadurch kommt es zu sogenannten Sekundärtumoren. Im Körper bilden sich dann weitere Tumore an den Organen, was eine erfolgreiche Behandlung deutlich erschwert.
Symptome
Leider zeichnet sich das Hämangiosarkom beim Hund meist durch unspezifische Symptome aus. Dazu gehören zum Beispiel:/p>
Letztere zeigen sich vor allem durch Durchfall und Erbrechen. Durch die Lokalisation am Herzen kommt es in vielen Fällen außerdem zu:
Zudem entwickeln viele Hunde einen Herzbeutelerguss. Folgen davon sind Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum und leisere Herztöne. Darüber hinaus kann es zu Blutgerinnungsstörungen, Anämie (Blutarmut) und einer niedrigen Plättchenanzahl im Blut kommen.
Diagnose
Eine finale Diagnose kann nur durch einen Tierarzt oder einen Spezialisten erfolgen. Für eine eindeutige Diagnose ist eine Gewebeprobe notwendig. In der Praxis wird hierauf aber häufig verzichtet. Da das Herz sehr stark durchblutet wird, kann es durch die Probenentnahme des Gewebes zu Komplikationen kommen. Durch bildgebende Verfahren kann aber eine gute Einschätzung abgegeben werden, ob die beibachteten Symptome durch einen Tumor im Herzen verursacht werden.
Nachdem das Hämangiosarkom durch die Gewebeprobe bestätigt wurde, sollte mittels Röntgengerät geprüft werden, ob das Hämangiosarkom bereits Metastasen gebildet hat. In Anbetracht der möglichen Komplikationen durch die Entnahe der Gewebeprobe wird dieser Schritt aber auch häufig schon vor der Gewebeentnahe gemacht. Metastasen siedeln sich vorwiegend in der Lunge und der Leber an, sodass mindestens Röntgenaufnahmen und/oder Ultraschallaufnahmen vom Brust- und vom Bauchraum erforderlich sind.
Behandlung
Die Therapie der Wahl ist die operative Entfernung des Tumors. Das gestaltet sich aufgrund der Lokalisation am Herzen als kompliziert. Möglich ist jedoch eine Operation am Herzohr sowie eine Perikardektomie, die chirurgische Entfernung des Herzbeutels (Perikard). Die Prognose für Hunde mit Hämangiosarkom ist besser, wenn der Tumor noch nicht rupturiert ist. Nach der OP kommt häufig die Chemotherapie zum Einsatz. Mittels Chemotherapeutika sollen die Krebszellen abgetötet werden. Eine notwendige weitere Behandlungsmaßnahme ist je nach Füllung des Herzbeutels die Entfernung der Flüssigkeit, um den Druck vom Herzen zu nehmen. Das Hämangiosarkom am Herzen kann beim Hund außerdem mit der dendritischen Zelltherapie, einer schonenden Immuntherapie behandelt werden.
Folgende Vorgehensweise der Diagnose und Behandlung wird beim Hämangiosarkom im Herzen beim Hund empfohlen:
Inzwischen gibt es erste Hinweise, dass eine Behandlung mit Propranolol sehr gute Therapieergebnisse erbringen kann. Wir diskutieren dies gern mit Ihrem Tierarzt.
Bestrahlung des Hämangiosarkoms
Bei einem palliativen Behandlungsversuch einer Pilotstudie der Autoren Nolan et. al. wurden 6 Hunde mit einer Zubildung am Herzen und einer im Herzultraschall gefundenen Flüssigkeitsfüllung im Herzbeutel einer Therapie unterzogen. Für die Hunde war aber auch die zusätzlichen Behandlung oder Weiterführung (Chemotherapie oder Zusatzstoffe) möglich. Die Hunde erhielten eine einmalige Bestrahlungsdosis von 12 Gray (Gy). Die Tiere vertrugen die Bestrahlungsbehandlung ohne Probleme. An den nach der Bestrahlungsbehandlung untersuchten Herzen wurden nur milde Veränderungen an den Zellen gefunden. Die Überlebenszeit der Hunde wurde durch die Behandlung gegenüber den in der Literatur genannten Zeiten verlängert.
Quellen: Mullin C, Clifford CA (2020): Hemangiosarcoma in: Withrow & Mac Ewen's Small Animal Clinical Oncology, St. Louis, MI, 773-778
Nolan MW et al (2017): Pilot study to determine the feasibility of radiation therapy for dogs with right atrial masses and hemorrhagic pericardial effusion, doi: 10.1016/j.jvc.2016.12.001