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Prostatakrebs bei Hunden
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Prostatakrebs ist beim Hund tritt selten auf und lässt sich von einem Tierarzt gut ertasten. Sicherer ist allerdings die Ultraschalluntersuchung. Prostatatumoren sollten schnell behandelt werden, da es zu Metastasenbildung kommt. Bei Erstdiagnose hat sich meist schon etwas gebildet. Zu den Symptomen zählen Fieber, Teilnahmslosigkeit und Lahmheitserscheinungen. Die dendritische Zelltherapie eignet sich zur Behandlung.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Prostatakrebs?
Gut- wie auch bösartige Tumore an der Prostata sind bei Hunden (Rüden) eher selten. Zwar weisen vier von fünf Hunden im Alter Vergrößerungen der so genannten Vorsteherdrüse auf, diese lassen jedoch in den meisten Fällen nicht auf einen Tumor oder Krebs schließen, sondern sind meist gutartig.
Bei Untersuchungen wurde festgestellt, dass zwischen 7% und 16% der an einer Vergrößerung der Prostata leidenden Tiere eine bösartige Veränderung (Adenokarzinom) aufwiesen. Der Hund ist eine der wenigen Haustierarten, die spontan einen Prostatakrebs entwickelt, deshalb ist sie auch als Vergleichsmodell für den Menschen interessant.
Rassendisposition
Verschiedene Hunderassen haben ein erhöhtes Risiko an Prostatakrebs zu erkranken: In Untersuchungen werden Bouvier des Flandres, Dobermann, Shelties, Scotch Terrier, Beagle, Zwergpudel, Deutsch Kurzhaar, Airedale Terrier und Norwegischer Elchhund als besonders gefährdet genannt. Vorwiegend ältere Hunde ab zehn Jahren sind von der Tumorerkrankung betroffen.
Bei kastrierten Rüden wurden in einer Veröffentlichung von Krawiec et al. mehr bösartige Veränderungen der Prostata gefunden, bei unkastrierten Tieren fanden sich mehr Entzündungen und Zystenbildungen der Prostata. Die gleiche Aussage trifft Professor Teske von der Universität Utrecht über das vergrößerte Erkrankungs-Risiko bei unkastrierten Tieren. Insgesamt geht man von einem um das zwei- bis vierfache erhöhtes Risiko für einen Prostatatumor bei unkastrierten Tieren aus. Die Tumore bei unkastrierten Hunden verhalten sich im Übrigen bösartiger und metastasieren schneller.
Symptome
Veränderungen, aber auch Tumore der Prostata äußern sich oft über die Vergrößerung der Vorsteherdrüse. Dadurch lässt sich eine Veränderung auch relativ schnell und einfach vom Tierarzt ertasten.
Besonders häufig finden sich folgende Symptomenkomplexe:
Der Druck, der durch den Tumor entsteht, belastet die Harnröhre und den Enddarm. So kommt es häufig vor, dass betroffene Patienten Probleme mit dem Kotabsatz und dem Wasserlassen haben. Auch Beimischungen von Blut (frisches als auch altes Blut) können dem Urin beigefügt sein. Häufig zeigen die Tiere Entzündungszellen, aber auch eine bakterielle Infektion in der Urinkultur. Eine Schwäche oder Lahmheit der hinteren Gliedmaßen kann bei einer geringeren Anzahl von Hunden ein weiteres Anzeichen für Prostatakrebs sein. Dies kann durch den Druck des wachsenden Tumors auf die Organe des kleinen Beckens ausgelöst werden.
Die weiteren Symptome sind häufig eher untypisch. Die Tiere leiden etwa unter Appetitlosigkeit und damit einhergehender Abmagerung. Auch ein erhöhter Flüssigkeitsbedarf und vermehrtes Urinieren kommt vor.
Diagnose
Es gibt keine Möglichkeit der Screenings beim Hund, wie es durch die PSA-Untersuchung beim Mann geschieht. Auch eine Unterscheidung zwischen gut- und bösartigen Veränderungen kann schwierig sein. Sogenannte BRAF-Genmutationen werden bei der Mehrzahl von an Prostata- oder Blasenkarzinomen erkrankten Hunden entdeckt. Dies wird mit pro-onkogenen Eigenschaften in Verbindung gebracht. Auch in in Urinproben von Hunden mit diesen Karzinomen kann die BRAF-Mutation nachgewiesen werden. Dadurch, dass sich spezifischere Symptome wie die Lahmheit der Hinterbeine oft erst im späteren Krankheitsverlauf zeigen, ist der Krebs bei Diagnose häufig schon weit fortgeschritten.
Bei rund 80 Prozent lassen sich zu diesem Zeitpunkt der Diagnose schon Metastasen in anderen Organen erkennen. Hier können neben den lokalen Lymphknoten auch Fernmetastasen in der Lunge gefunden werden.
Wie beim hochgradigen Prostatakarzinom beim Menschen, hat die Erkrankung beim Hund die Tendenz Metastasen in den Knochen zu bilden. Dies geschieht bei 20 bis ca. 40 Prozent der Tiere. Als Vergleichsmodell für die Prostataerkrankung beim Menschen wird inzwischen eine genaue immunhistologische Differenzierung der Prostatatumoren beim Hund durchgeführt. Die entsprechenden Marker weisen in Richtung basal-, urotheliale oder neuroendokrine Zellherkunft.
Handeln bei einem Prostatakrebs
Ist Ihr Hund von einem Prostatatumor betroffen, so ist schnelles Handeln gefragt. Nicht nur, dass es sich bei den Tumoren meist um bösartige Karzinome handelt, die Zellen haben auch eine starke Neigung zur Metastasierung, also Ausbreitung in den Körper, vor allem im Bereich des kleinen Beckens.
Gerade in diesen Fällen kann die dendritische Zelltherapie oft die letzte Möglichkeit sein, Ihrem Hund zu helfen und die Lebenserwartung zu verbessern. Die häufigste Tumorart in der Prostata sind Karzinome: allen voran Adenokarzinome, aber auch Übergangsepithelkarzinome, Plattenepithelkarzinome und schließlich auch undifferenzierte Sarkome.
Untersuchungsmöglichkeiten
Neben der Urinuntersuchung (BRAF-Mutation, zum Teil schon mit sichtbar malignitätsverdächtigen Zellen) ist die Röntgenuntersuchung ein Teil der Diagnosestellung. Dabei sollten beim Feststellen einer Prostatavergrößerung durch Aufnahmen der Bauchhöhle auch weitere Aufnahmen der Brusthöhle erfolgen, um eine metastatische Erkrankung in der Lunge oder an den Knochen des Vorderkörpers zu untersuchen.
Die Ultraschalluntersuchung kann hilfreich sein, um sowohl die Prostata wie auch die Umgebung (Harnröhre, Blase, lokale Lymphknoten, aber auch andere Bauchorgane) zu untersuchen. Die Unterscheidung sollte versucht werden, ob es nur eine Prostataentzündung (Prostatitis) doch ein bösartiges Geschehen ist. Auch vorhandene Prostatazysten sollten beobachtet werden.
Ob der Tierarzt dazu eine Feinnadelbiopsie zur sicheren Diagnosestellung durchführt, sollte mit ihm/ ihr diskutiert werden. Die Frage der Verschleppung von malignen Zellen ist dabei zu betrachten. Tumore mit mehreren Zelltypen sind tendenziell bösartiger. Prostatatumore mit Beteiligung von Harnröhrenabschnitten werden häufiger bei kastrierten Rüden beobachtet.
Lebenserwartung
Die Lebenserwartung Ihres Hundes hängt stark vom Stadium des Prostatakrebs ab.
Ravicini et al. berichten über eine mittlere Überlebenszeit der von ihnen untersuchten Hunde von nur noch 82 Tagen. Bei Tieren, bei denen bereits eine Metastasenbildung (egal ob im Lymphknotenbereich oder an anderer Stelle) gefunden wurde, verringert sich die mittlere Überlebenszeit auf gerade einmal 49 Tage. Dies drückt die Dramatik der Situation aus, wenn der Tumor zu spät erkannt wird.
Behandlung
Eine Chirugie sollte bei einem in der geschlossenen Kapsel vorhandenen Tumor vorgenommen werden. Es ist mit Inkontinenzproblemen zu rechnen. Begleitende Entzündungserscheinungen sollten nach einem Antibiogramm mit antibiotischer Behandlung angegangen werden, die vorhandenen Schmerzen sollten mit sogenannten NSAIDS behandelt werden. Bei Harnabflussproblemen sollte über die Nutzung von Stents nachgedacht werden.
Chemotherapeutische Protokolle scheinen - wenn überhaupt - nur eine begrenzte Behandlungsmöglichkeit und Verbesserung der Überlebenszeit zu bieten. Walz et al. berichten, dass durch eine Bestrahlung eine gute Möglichkeit der lokalen Kontrolle des Prostatakrebses bei Hunden ist, allerdings nicht bei bereits bekannter Metastasierung. Die Gabe von NSAID's (nichtsteroidalen Schmerzmitteln wie Meloxicam) wird allgemein empfohlen.
Moderne Verfahren sind Lasertherapie und photodynamische Therapie, die von spezialisierten Tierärzten durchgeführt werden und die eingetretenen Stenosen im Harnröhrenbereich beseitigen und damit einen guten Urinabfluss und ein Zurückdrängen des Krankheitsbildes ermöglichen. Toceranib (Palladia©) wird seit einiger Zeit ebenfalls beim Prostatakarzinom des Hundes eingesetzt.
Dendritische Zelltherapie
Die dendritische Zelltherapie ist ebenfalls eine wichtige Behandlungsform beim Prostatakrebs des Hundes. Selbst bei weit fortgeschrittenen und inoperablen Tumoren konnte Dr. Grammel in der Vergangenheit schon gute Erfolge bei der Behandlung des Prostatakrebses - auch zusammen mit den genannten Laserverfahren - erzielen.
Auch Veränderungen einer Prostatitis oder von Prostatazysten können so therapiert werden. Die dendritische Zelltherapie bietet eine schonende Option zu schmerzhaften Behandlungsmethoden, baut das Immunsystem Ihres Lieblings auf und verbessert die Prognose hinsichtlich Lebensqualität und Lebenserwartung.
Quellen