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Mammatumor beim Hund
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Mammatumoren sind die am häufigsten auftretenden Geschwulstbildung beim Hund. Sie treten nur selten vor dem 4. Lebensjahr auf. Am häufgsten erkranken ältere Hündinnen. Wie beim Menschen gibt es Hinweise auf genetische Einflüsse auf die Erkrankung. Bei einem Mammatumor - häufigste Form ist des Mammaadenokarzinom - handelt es sich um einen bösartigen Tumor der Gesäugeleiste bei Hunden. Bei den Tumoren handelt es sich häufig um Mammamischtumoren, das heißt es finden sich gleichzeitig gut- und bösartige Anteile von Mammatumoren bei Hündinnen. Auch unterschiedliche Gewebetypen können bei einer Bildung mehrerer Tumore an der Brust gefunden werden. Deshalb sollten immer alle entnommenen Gewebeproben im Labor untersucht werden, um ein klares Bild über die Bösartigkeit der Gewebe zu bekommen.
Auftreten des Mammakarzinoms
Am häufigsten tritt ein Mammakarzinom bei Hunden ab zehn Jahren auf. Bei jüngeren Hunden unter 5 Jahren kommen bösartige Veränderungen der Brustdrüsen selten vor. Es lassen sich auch Rassendispositionen beobachten, die darauf schließen lassen, dass genetische Faktoren die Entstehung der Tumore begünstigen. Insbesondere Chihuahua, Cocker Spaniel, Pudel, Dackel, Yorkshire Terrier und Malteser scheinen hierbei größere Dispositionen aufzuweisen als andere Hunderassen. Bei größeren Rassen wird von einem erhöhten Risiko bei Englisch Springer Spaniel, Espagneul Breton, Deutschem Schäferhund, Deutsch Kurzhaar, Dobermann und Boxer berichtet.
Ein weiterer Risikofakor für die Entstehung von Brusttumoren ist das Körpergewicht. Schon in der Jugend erhöhtes Körpergewicht scheint hier eine Belastung zu bedeuten. Wichtig ist auch: aus gutartigen Mammatumoren können bösartige Formen entstehen, aus weniger aggressiven können sich höchst maligne Stadien bilden. Und: je größer der Tumor (auch im Verhältnis zum Körpergewicht), umso aggressiver ist er in den meisten Fällen!
Zudem senkt eine frühe Kastration die Wahrscheinlichkeit eines Mammakarzinoms. Hündinnen, die sehr spät kastriert werden und bei denen die Läufigkeit medikamentös unterdrückt wird, sind verhältnismäßig häufig von einem Mammakarzinom betroffen. Allerdings zeigen kastrierte Hündinnen schon bei kleineren Mammtumoren eine maligneres Geschehen. Dennoch sollten Hündinnen auch spät mzusammen mit einer Mammatumoroperation kastriert werden. Die Zeit bis zu neiner erneuten Tumorerkrankung ist verlängert.
Bei Tumorverdacht muss durch den Tierarzt eine genaue Untersuchung der veränderten Bereiche des Brustgewebes erfolgen. Dabei können Brustdrüsenentzündungen, Hernien, oberflächlichere Tumoren (Haut, Unterhaut), aber auch gutartige Knötchen oder Lymphgewebeanschwellungen eine Rolle spielen. Eine Ultraschalluntersuchung des befroffenen Gewebes kann weitere Informationen liefern. Eine Biopsie des veränderten Gewebes ist nur hilfreich, wenn eine Unterscheidung zwischen Tumor- und Nichttumorgewebe notwendig ist. Blut- und Unrinuntersuchungen sind normalerweise bei den Mammatumorpatienten unauffällig. Aufgrund des häufigen Auftreten von Mammamischtumoren können Biopsien von Mammatumoren oft falsche Diagnosen liefern.
Frühkastration kann auch Nachteile nach sich führen
Allerdings muss erwähnt werden, dass diese Zahlen nur an einer kleine Anzahl an Hündinnen ermittelt wurden. Gleichfall muss in Betracht gezogen werden, dass jung kastrierte Hündinnen – zum Teil je nach Rasse – zum gehäuften Auftreten anderer Tumorarten im höheren Lebensalter neigen.
Von Tier-Verhaltenspsychologen wird auch vor einer zu frühen Kastration gewarnt. Die Tiere sollen erst einmal psychisch ausgewachsen sein. Deshalb hat sich jetzt je nach Rasse die Kastration der Hündinnen nach der zweten doer dritten Läufigkeit bewährt.
Lesen Sie hier auch weitere Informationen zu Untersuchungen zur Östrogenwirkung auf das Mammakarzinom von Hündinnen: https://www.immune-therapy.vet/de/hund-mammakarzinom-oestrogen
Symptome des Mammatumors beim Hund
Viele Hundebesitzer stellen anfangs leichte Umfangsvermehrungen an der Gesäugeleiste ihres Vierbeiners fest. Die Größe oder die Geschwindigkeit des Wachstums sagt jedoch erstmal nichts über die Gut- oder Bösartigkeit des Tumors bei Ihrem Hund aus. Die Umfangsvermehrungen können solitär (also einzeln) oder multipel auftreten. Darüber hinaus können Rötungen oder Juckreiz vorkommen. Die gesamte Brustdrüsenleiste ist Wachstumsfaktoren und Sexualhormonen ausgesetzt, was zu einer Anregung zur Tumorformation führt. Folglich entwickeln die meisten Hunde Tumore in mehreren Drüsen.
Durch das Mammakarzinom kann außerdem das sogenannte paraneoplastische Syndrom kommen. Dieses tritt bei vielen Krebserkrankungen auf und äußert sich zum Beispiel durch eine Anämie (Blutarmut). Eine Vermehrung der Leukozyten im Blut (Leukozytose) ist ebenfalls bei vielen Hunden festzustellen. Darüber hinaus kann es zu Thrombosen, also kleinen Blutgerinnseln kommen.
Die Symptome, die durch das paraneoplastische Syndrom auftreten, lassen jedoch ebenfalls nicht spezifisch auf ein Mammakarzinom beim Hund schließen.
Symptome eines Mammatumors im Überblick:
Es gibt folgende Einteilung für die verschiedenen Krankheitsstadien beim Mammatumor des Hundes:
Dabei bedeuten:
T: Durchmesser des größten Primätumors,
N0: keine Hinweise auf Metastsen in regionäre Lymphknoten, N 1 nachgewiesene Lymphknotenmetastasen
M0: keine Hinweise auf Fernmetastasen, M1: Fernmetastasen
Diagnose eines Mammatumors beim Hund
Durch das bloße Abtasten kann nicht festgestellt werden, ob es sich um einen gut- oder bösartigen Tumor handelt. Noch bevor der Tumor (oder ein Teil des Tumors) zur histologischen Untersuchung entfernt wird, untersucht der Tierarzt den Hund in der Regel auf Tochtergeschwülste. Diese werden auch Metastasen genannt und können bei einem Mammakarzinom beim Hund auftreten. Dafür wird im ersten Schritt mindestens die Lunge geröntgt, da diese sehr empfänglich für Fernmetastasen ist. Es gibt Hinweise darauf, dass unterschiedliche Lymphozytenfraktionen Aussagen über die Bösartigkeit der Mammatumoren geben können.
Die Umfangsvermehrungen der betroffenen Hunde werden dann operativ entfernt und anschließend unter dem Mikroskop untersucht.
Zusammengefasst sind folgende Schritte wichtig:
Behandlung, wenn Ihr Hund einen bösartigen Mammatumor hat
Zunächst sollte vor einer Operation der Gesundheitsstatus der Hündin geklärt werden (Blutuntersuchung, Allgemeinuntersuchung - z.B. Herz). Weiterhin sollte eine genaue Röntgenuntersuchung des Brustbereichs erfolgen, um bereits vorhandene Metastasen auszuschliessen. Und es sollte zügig an einen chirurgischen Eingriff gedacht werden. Eine häufig Diskussion ist zwischen Besitzer und Tierarzt die Frage, ob wirklich eine Totaloperation der Brustleisten notwendig ist. Heute wird dies häufig empfohlen, um weitere auftretende Tumore zu verhindern. Handelt es sich bei der histologischen Untersuchung um Krebs, also ein Mammakarzinom, muss geprüft werden ob tatsächlich die ganze bösartige Tumormasse bereits entfernt werden konnte. Aufgrund der Größe des Tumorgewebes werden die Tumoren in verschiedene Stadien eingeteilt (Stadium I bis 3 cm Durchmesser, Stadium II 3- 5 cm, Stadium III größer als 5 cm). Das Stadium bestimmt dabei die Überlebenszeit für das Tier. Ein weiterer Faktor für die Prognose ist, ob bereits ein Einbruch in das Lymphsystem festgestellt werden konnte. Konnte der Tumor vollständig entfernt werden, verbessert das die Prognose für Ihren Hund. Nach Operation und Labordiagnose taucht die Frage der Nachbehandlung auf. Bisher konnte der Einsatz von Chemotherapie in entsprechenden Studien noch keinen eindeutig positiven Effekt zeigen. Deshalb sollte der Immunologie ein Einsatz eingeräumt werden: Nach einer Operation und malignen Diagnose kann durch Behandlungen wie etwa der dendritischen Zelltherapie versucht werden, das Immunsystem Ihres Vierbeiners zu stärken und gegen den Kampf von übrig gebliebenen Tumorzellen anzuregen. Durch diese schonende Immuntherapie kann zudem die Lebensqualität Ihres Lieblings verbessert und die Lebenserwartung erhöht werden. Auch die Wahrscheinlichkeit eines Rezidivs, also des Wiederauftretens des Mammakarzinoms, kann so bei Ihrer Hündin verringert werden. Der Einsatz von Toceranib ist zur Zeit in der Erprobung.
Bei einer vollständigen Resektion des Mammatumors und einer Folgebehandlung zur Bekämpfung etwaiger, übrig gebliebener Tumorzellen, kann der Hund kann häuifg eine Rezidivfreiheit erzielt werden. Trotzdem sollte regelmäßig überprüft werden, ob sich dennoch wieder Tumorzellen gebildet haben.
Quellen: Dr. Thomas Grammel (2017) - A Pilot uncontrolled study of postsurgical treatment with autologous dendritic cell-based immunologic therapy in 17 dogs with mammary adenocarcinoma, Poster, 23rd FECAVA Conference, Copenhagen, Sept 25-28
Soremno KU et al. (2020) Tumors of the Mammary Gland in: Withrow and MacEwen's Small Animal Clinical Oncology, 6th Ed, St. Louis, MI, 604-625
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Gedon J et al (2022): ovariectomy reduces the risk of tumour development and influences the hisotlogic continuum in canine mammary tumours, Vet Comp Oncol, doi:10.1111/vco.12793
Banchi P et al (2022): Retrospective study and survival analysis on bitches with mammary tumours spyed at the same time of mstectomy, Vet Comp Oncol. 2022:20:172-178, doi: 10.1111/vco.12759
Schmidt JM, Gedon J, Kessler M (2022) Mammatumoren des Hundes in: Kessler M Kleintieronkologie, 4. Aufl. Stuttgart, 377 - 389
Vazquez E et al. (2023): Canine Mammary Cancer: State of the Art and Future Perspectives, https://doi.org/10.3390/ani13193147
Tran CM et al (2016): Surgical treatment of mammary carcinomas in dogs with or without postoperative chemotherapy, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24735412/
Liesiecka U et al (2024): The diagnostic value of selected immune parameters in peripheral blood of dogs with malignant mammary tumours – a preliminary study, https://doi.org/10.2478/jvetres-2024-0035