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Melanom beim Hund
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Melanome sind Tumore der Pigmentzellen. Sie werden beim Hund je nach Gut- oder Bösartigkeit als benigne oder maligne Melanome bezeichnet. Für Ihren an einem Melanom erkrankten Hund ist es wichtig, dass Sie sich schnell für eine Therapie entscheiden. Je früher Ihr Hund in Behandlung kommt, desto besser fällt die Prognose aus.Melanome werden häufig an den Gliedmaßen (an den Beinen), dem Rumpf, im Kopfbereich sowie dem Hodensack der Hunde gefunden. Häufig ist der Tumor auch im Bereich des Übergangs zwischen Haut und Mundschleimhaut, beispielsweise an den Lefzen oder in der Maulhöhle. Zehen und Zehennägel, Ballen, Nasenhöhle, Magen-Darm-Trakt und Analbeutel sind weitere Erkrankungsbereiche. Auch am und im Auge werden Melanome gefunden Weiter werden Melanome unter anderem im Bereich des äußeren oder inneren Auges beobachtet, wie etwa an den Augenrändern.
Allgemeine Informationen zum Melanom beim Hund finden Sie weiter unten auf dieser Seite.
Auftreten des Melanoms bei Hunden
Es gibt bestimmte Rassen, bei denen im Alter häufiger ein Melanom vorkommt. So genannte Rassendispositionen sind bei verschiedenen Terrierarten z.B. Airedale Terrier, Scotch Terrier, aber auch bei Schnauzern, Golden Retrievern, Pudeln und Spanieln bekannt. Bei diesen Rassen können Melanome also häufiger vorkommen als bei anderen Hunderassen. Es sind dunkelpigmentierte Hunde, die stärker betroffen sind. Das durchschnittliche Alter der erkrankten Tiere beträgt 9,4 Jahre.
Eine Metastasenbildung kann vielfältig sein: Lymphknoten, Lunge, Leber, Nebennieren und und Gehirn- und Rückenmarkshäute sind besonders zu beobachten.
Symptome für ein Melanom bei Ihrem Hund
Symptome, die auf ein Melanom hinweisen können, treten hauptsächlich auf der Haut eines Hundes auf. Daher sollten sowohl Stellen, die aussehen wie Muttermale als auch auffällige Stellen wie beispielsweise Knubbel oder offene Wunden, beobachtet und unbedingt von einem Tierarzt untersucht werden. Eine frühe Diagnose der Anzeichen bei Ihrem Hund ist wichtig, da das Melanom zu den Tumorarten gehört, die sehr schnell in andere Organe streut.
Bei Melanomen im Maul beim Hund können auch weitere Symptome auftreten:
Sollten Sie eines dieser Symptome beobachten, sollten Sie eine Kontrolluntersuchung bei Ihrem Tierarzt vereinbaren.
Diagnose des Melanoms beim Hund
Um festzustellen, ob Ihr Hund an einem Melanom leidet, können folgende Untersuchungen gemacht werden:
Wenn Sie sich unsicher sind, wie das Ergebnis der Biopsie zu beurteilen ist oder wie Sie bei dem Verdacht auf ein Melanom bei Ihrem Hund vorgehen sollen, sprechen Sie einfach unsere Experten. Gemeinsam mit Ihnen besprechen wir die Optionen für eine sichere Diagnosestellung.
Die Tumorstadien des Melanoms werden folgendermaßen bestimmt:
Daraus folgt folgende Einteilung der Erkrankungsstadien beim Melanom des Hundes:
Grad I T1 N0 M0
Grad II T2 N0 M0
Grad III T2 N1 M0 oder T3 N0 M0
Grad IV jegliches T und N, wenn M1
Wichtige Prognostische Hinweise ergeben sich bei allen Melanomformen durch,die Kontrolle von Ki67 inder Immunhistologie. Wichtig scheint es auch zu sein alle weiteren pathohistologischen Parameter (entfernte Metastasierung, Lymphknotenbeteiligung, Mitotischer Index, Kernatypien, Pigmentierungsgrad, Vorhandensein von Ulzeration, Infiltrationstiefe, Tumordicke) zu betrachten.
Der Verlauf einer Erkrankung mit einem Melanom beim Hund
Verdacht auf ein Melanom beim Hund
Ein Melanom beim Hund ist in den seltensten Fällen infiltrativ. Allerdings ist die Rezidivrate (das Wiederauftreten des Melanoms) sehr hoch. Das heißt, dass trotz einer erfolgreichen Behandlung, die Wahrscheinlichkeit einer Wiederkehr des Tumors immer noch besteht.
Dadurch, dass Melanome sich nur schlecht mit Nährstoffen versorgen können, tendieren sie zur Metastasierung und zur Ansiedlung in gut durchbluteten Organen. Dabei ist sehr häufig die Lunge betroffen. Falls bei Ihrem Hund ein Melanom diagnostiziert wird, sollten Sie auch die Lungen nach möglichen Metastasen untersuchen lassen.
Die Behandlung des Melanoms beim Hund
Die Therapie der Wahl bei einem malignen Melanom beim Hund ist eine Kombination aus chirurgischer und medikamentöser Behandlung. Je nach Lokalisation des Tumors kann es jedoch schwierig sein, das Melanom ganzheitlich zu entfernen und dabei gleichzeitig genügend gesundes Gewebe um den Tumor herum zu erhalten. Zusätzlich zur OP kann auch eine Strahlenbehandlung durchgeführt werden.
Mittlerweile werden auch Immuntherapien wie die dendritische Zelltherapie zusätzlich durchgeführt, um den Tumor nachhaltig zu bekämpfen, das Tumorwachstum zu hemmen und das Immunsystem des Hundes zu stärken.
Die Chemotherapie weist bisher leider keine großen Erfolge bei der Behandlung von malignen Melanomen bei Hunden auf.
Folgende Vorgehensweisen sind im Rahmen der Therapie gängig und möglich:
Das ist die beste Ausgangssituation. Es bedarf nicht unbedingt einer Nachbehandlung, eine solche kann aber präventiv vorgenommen werden, auch wenn keine unmittelbare Bedrohung von gestreuten Zellen vorliegt.
Die lokalen Lymphknoten sollten entfernt werden. Eine Nachbehandlung ist sinnvoll, da Grund zur Annahme besteht, dass sich verbleibende Tumorzellen im Körper befinden.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche Vorgehensweise für Ihren Hund die Beste ist oder Sie Fragen zur Vorgehensweise haben, sprechen Sie uns gerne an. Unsere Experten sind dafür da, Ihnen alle Fragen zu beantworten. Gemeinsam überlegen wir uns, welche Behandlungsmethode für Ihren Liebling am meisten Sinn macht.
Die Lebenserwartung Ihres Hundes
Die Lebenserwartung bei Hunden die an einem malignen Melanom erkrankt sind ist in vielen Fällen gering. Dies hängt damit zusammen, da das maligne Melanom zu den bösartigen Tumorerkrankungen beim Hund gehört und dazu neigt, bereits im frühen Stadium Metastasen zu bilden. Das bedeutet, dass sich der Tumor sehr schnell über die Lymph- und Blutbahn im restlichen Körper verbreitet und so die Lebenserwartung des Hundes reduziert.
Jedoch spielt die Lage, die Größe und das Stadium des malignen Melanoms bei der Behandlung und somit auch für die Lebenserwartung eine große Rolle. Denn das maligne Melanom kann an verschiedenen Stellen der Haut, aber auch im Maul des Hundes auftreten.
Ist der Tumor größer als 2 cm, dann liegt die Überlebensrate des Hundes bei ungefähr 200 Tagen. Hat der Tumor jedoch eine geringere Durchschnittsgröße als 2 cm, dann liegt die Lebenserwartung bei ca. 500 Tagen. Es ist also wichtig, dass das maligne Melanom bei Hunden frühzeitig erkannt und entsprechend behandelt wird.
Bei einer Erkrankung am malignen Melanom ist der erste Behandlungsschritt in den meisten Fällen ein operativer Eingriff, der der Entfernung des Tumors dient. Bei Tumoren die aufgrund Ihrer Lage schwer zu erreichen sind, sollte weiterhin versucht werden, so viel Tumorgewebe wie möglich zu entfernen. Auch nach vollständiger Entfernung des Tumors besteht die Gefahr, dass sich noch weitere Tumorzellen im Körper des Hundes befinden. Um diese zu zerstören und die Rezidivierungsrate (Wiederauftreten) zu senken, sollte unbedingt eine Anschlusstherapie durchgeführt werden. Denn nur so können Sie sicherstellen, dass die Lebensqualität und Lebenserwartung Ihres Hundes erhalten bleibt.
Unabhängig davon ob Ihr Hund an einem malignen Melanom oder an einer anderen Tumorart erkrankt ist, kann die Lebenserwartung nur erhalten oder gesteigert werden, wenn rechtzeitig mit der Behandlung begonnen wird. Denn je länger das Tier unbehandelt bleibt, desto mehr Zeit hat der Tumor zu wachsen und sich negativ auf die Gesundheit und somit auch auf die Lebenserwartung Ihres Hundes auszuwirken.
Melanom Vakzine Oncept
In den letzten Jahren wurde in den USA und auch im europäischen Ausland die Oncept Vakzine als eine mögliche Behandlungsmöglichkeit für erkrankte Hunde bekannt. Unsere Experten wurden öfter zu dieser Therapie befragt. Bei Oncept handelt es sich um ein Vakzin, das aus menschlichen Genen produziert worden ist. Sie finden Informationen über ONCEPT unter www.petcancervaccine.com
Nach neuesten Veröffentlichungen scheint ONCEPT aber eher einen negativen Effekt für den an Melanom erkrankten Hund zu haben. Nach der Veröffentlichung von Ottnod et. al. (2013) hatten Hunde, welche die Vakzine erhielten, keine Verlängerung der krankheitsfreien Zeit oder der mittleren Überlebenszeit. Der Ansatz mit einer körpereigenen dendritischen Zelltherapie für das erkrankte Tier zeigt dagegen deutlich positivere Ergebnisse in Bezug auf Lebensqualität und Überlebenszeit.
Oncept Melanoma Vaccine ist in Deutschland nicht zugelassen und wird normalerweise dementsprechend in der Schweiz und den Niederlanden verabreicht.
Behandlung des Melanoms mit der dendritischen Zelltherapie
Wenn Sie sich für die dendritische Zelltherapie entscheiden, können Sie so die Lebensqualität steigern und die Lebenserwartung Ihres Vierbeiners verbessern. Bei dieser Therapiemethode können Sie ihr Tier bei Ihrem Haustierarzt in gewohnter Umgebung behandeln lassen.
Dabei zielt die dendritische Zelltherapie darauf ab, das Immunsystems Ihres Hundes so aufzubauen, dass die Krebszellen des Melanoms angegriffen und zerstört werden. So wird das Immunsystem auf die Krebszellen aufmerksam gemacht, egal wo diese sich im Körper befinden - also auch, wenn die Zellen schon in andere Organe gewandert sind. Somit würde der Körper Ihres Hundes die restlichen Tumorzellen des malignen Melanoms gezielt angreifen und bei Bildung neuer Tumorzellen reagieren und diese stoppen. Es soll der Metastasierung vorgebeugt werden. Ziel der Behandlung ist die Verbesserung der Lebensqualität und eine Verlängerung der Lebenserwartung.
Quellen: Bergman PJ et AL: (2020): Melanoma in Withrow & MacEwen's Small Animal Clincal Oncology, 6th Ed., St. Louis, MI, 367- 381
Smedley RC et al (2022): Diagnosis and histopathologic prognostication of canine melanocytic neoplasms: A consensus of the Oncology-Pathology Working Group,Dec;20(4):739-751. doi: 10.1111/vco.12827
Kessler M, Gamer I (2022): Melanozytäre Tumoren in: Kessler M Kleintieronkologie, 4. Aufl. Stuttgart, 343 - 344