
19 März Fallbeispiel – Equines Sarkoid an Brust und Präputium
Wir möchten Ihnen hier die Erfahrung eines Pferdes mit der dendritischen Zelltherapie vorstellen. Wichtig ist, dass dies die Erfahrung eines einzelnen Patienten ist und keiner klinischen Studie entspricht.
- Patient: Duke
- Tierart: Pferd
- Rasse: Quarter Horse
- Diagnose: Equines Sarkoid an der Brust und am Präputium
- Vorbehandlungen: Zwei knotige Tumore an der Brust am 06.09.2016 chirurgisch entfernt.
Symptome und Diagnose
Zum Zeitpunkt der Erstvorstellung seit ca. 10 Jahren bestehende knotige Umfangsvermehrungen mit haarloser, derb verdickter Haut in der Umgebung an der Brust und haarlose Stellen am Präputium mit kleinen Knötchen.
Behandlung und weiterer Verlauf
Am 06.09.2017 wurden zwei knotige Tumore an der Brust unter Sedation und Lokalanästhesie chirurgisch entfernt und die Immuntherapie eingeleitet. Die Hautveränderungen am Präputium wurden nicht angetastet. Die histologische Untersuchung des OP-Produktes bestätigte die Verdachtsdiagnose des equinen Sarkoids.
Dendritische Zelltherapie
Die dendritische Zelltherapie erfolgte von September 2016 bis April 2017. Nach dem initialen Behandlungszyklus mit insgesamt 3 Applikationen im Abstand von 4 Wochen erfolgte 6 Monate später eine weitere Behandlung zur Aufrechterhaltung des Therapieerfolgs.
1. Applikation der Dendritischen Zellen im September 2016
Geringgradige Nahtdehiszenz, die mit lokaler Wundtoilette behandelt wird.
2. Applikation der Dendritischen Zellen im Oktober 2016
Die OP-Wunde an der Brust heilt gut und die umgebene Haut ist weniger derb. Die kleinen nodulären Tumore am Präputium sowie die okkulten Areale verkleinern sich deutlich.
3. Applikation der Dendritischen Zellen im November 2016
Die Narbe der OP an der Brust ist ohne Besonderheiten, am Präputium wächst das Fell nach. Die Besitzerin ist glücklich über den Verlauf der Therapie.
4. Applikation der Dendritischen Zellen im April 2017
Die Narbe an der Brust ist weiterhin reaktionslos und ohne Anzeichen eines Rezidivs. Am Präputium ist das Fell an zwei Stellen kürzer, Knötchen sind jedoch keine Vorhanden.
Kommentar der Besitzerin: „Diese Therapie ist jeden Cent wert!“
Kontrolltermin Juli 2017
Bei der letzten Kontrolluntersuchung im Juli 2017 präsentierte „Duke“ sich munter und es sind weiterhin keine Rezidive des Tumors feststellbar. Lediglich die okkulten Sarkoide mit kürzerem Fell am Präputium sind weiterhin erkennbar, die Haut jedoch palpatorisch unverändert und die Größe seit Monaten stabil.

Dr. Thomas Grammel ist Tierarzt aus Osterode am Harz. Er hat die Tierklinik Dr. Grammel in zweiter Generation seit 1989. Im Jahre hat er sie an seine Schwiegertochter Marina Grammel und seinen Sohn Dr. Lukas Grammel übergeben (heute Tiergesundheitszentrum Südharz). Im Schwerpunkt betreut Dr. Thomas Grammel deutschlandweit Tiere mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen. Dabei behandelt er die Tiere selber vor Ort in Osterode im TGZ Südharz, er berät deutschlandweit aber auch Kolleginnen und Kollegen sowie Patientenbesitzer zu immunologischen Tumorbehandlungen mit dendritischen Zellen. Wichtig ist immer die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Vierbeiner.