Wird ein Mammatumor
kann es sein, dass der Tierarzt dazu rät, den Hund einschläfern zu lassen. Hier muss sicher die Gesamtsituation beachtet werden. Viele Faktoren, wie das Alter des Hundes, der allgemeine Gesundheitszustand, die Ausbreitung des Tumors über das Gesäuge wie auch Tumorgröße können Einfluss auf die Entscheidung haben.
Etwa jeder zweite Mammatumor bei Hunden ist ein bösartiger Tumor. Oft haben die Tiere sogenannte Mammamischtumoren, die gut- und bösartige Elemente in sich tragen. Es erschwert eine erfolgreiche Behandlung, wenn die Diagnose erst in späteren Stadien der Krankheit erfolgt. Zu diesem Zeitpunkt kann es sein, dass der Mammatumor bereits Metastasen gebildet, also sich auf andere Organe ausgebreitet hat. Der Tumor kann dann in der Regel nicht vollständig entfernt werden. Deshalb wachsen Tumorzellen im Körper des Hundes weiter und breiten sich weiter aus. Auch wenn das Tumorgewebe bereits die Haut durchbricht, wird es schwer eine Therapie zu beginnen. Zu diesem Zeitpunkt sind oft schon Hautmetastasen entstanden. Durch einen Lymphstau kommt es zu Anschwellungen der Lymphflüssigkeit in den Beinen. Um das Risiko zu verringern, dass eine Behandlung des Tieres zu spät kommt, ist es deshalb wichtig, dass eine Diagnose und Behandlung des Mammatumors durch den Tierarzt so früh wie möglich erfolgt.
Neben dem Alter der Hundes und der Tumorgröße werden noch weitere Faktoren berücksichtigt, bevor eine Entscheidung zu dem weiteren Vorgehen getroffen wird. Dazu gehören zum Beispiel die Bestimmung der Tumorart, die histologische Differenzierung und das Vorliegen von etwaigen Metastasen.
Je besser die Ergebnisse aus diesen Untersuchungen sind, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Tierarzt dazu rät, den betroffenen Hund einschläfern zu lassen. Oft ist es für den Besitzer schwierig die Situation für sein Tier einzuschätzen. Deshalb wurde folgender Lebensqualitätsbogen entwickelt, um zusammen in der Familie oder mit dem Tierarzt die Lebenqualität des Tieres objektiver zu besprechen.
Eine Veränderung der Brustdrüsen wird in seltenen Fällen auch bei Rüden gefunden. Deswegen sollten Besitzer bei ungewöhnlichen Veränderungen der (kleinen) Brustdrüsen von männlichen Hunden sehr schnell handeln und einen Tierarzt hinzuziehen. Sehr häufig werden in diesen Fällen bösartige Veränderungen gefunden, die eine zügige Behandlung erfordern.
Um die Prognose von Hunden mit einem Mammatumor zu verbessern, wird anfangs häufig eine Operation durchgeführt. Dabei wird versucht, so viel Tumormasse wie möglich zu entfernen, das Gewebe also „im Gesunden“ zu entfernen. Bei gutartigen Mammatumoren, die vollständig entfernt werden können, gilt der Hund als „geheilt“.
Werden bösartige Tumore ganz oder zum Teil entfernt, müssen in der Regel darauf folgende Behandlungsmaßnahmen ergriffen werden. Das kann beispielsweise eine Chemotherapie oder eine Strahlentherapie sein. Diese zeigen allerdings nur eine eingeschränkte Wirkung auf das Tumorgeschehen. Der Einsatz gestaltet sich auch schwierig für viele Tierbesitzer. Auch die dendritische Zelltherapie ist in Kombination mit der Chrirugie oder als Alternative eine geeignete Behandlungsmethode.
Die dendritische Zelltherapie hat das Ziel, die Lebenserwartung von Hunden zu erhöhen und die Lebensqualität dabei zu verbessern. Dafür wird versucht, mit körpereigenen Zellen das Immunsystem der Vierbeiner wieder aufzubauen und zum eigenständigen Kampf gegen die Tumorzellen anzuregen. Noch im Körper vorhandene Tumorzellen sollen damit wieder vom Immunsystem erkannt werden.