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Strahlentherapie bei Hunden, Katzen und Pferden
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Die Strahlentherapie wird heutzutage in der Veterinärmedizin vor allem bei Hund, Katze und Pferd eingesetzt. Dabei werden vor allem Tumorerkrankungen palliativ oder kurativ behandelt. Weiter wird die Bestrahlungsbehandlung auch bei der Behandlung von benignen Krankheitsbildern, z. B. bei Arthosen oder zur Schmerzbehandlung eingesetzt.
Die Bestrahlungsbehandlung wird bei den Tieren
als Teil der Gesamttherapie angeboten. Ein hoher Prozentsatz der behandelten Tiere erlebt durch die Bestrahlungs-Behandlung eine deutliche Verringerung der Schmerzen, bessere Bewegungsmöglichkeit vor allem der Gliedmaßen und damit eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität.
Bestrahlung beim Knochenkrebs
Bei der Nutzung von Strahlentherapie in der Onkologie ist sicher in erster Linie an die Behandlung von Osteosarkomen (Knochenkrebs) der langen Gliedmaßenknochen zu denken. Am häufigsten sind dabei große Hunderassen von dieser Krebsart betroffen. Durch die Strahlentherapie können die Tiere länger schmerzfrei gehalten werden. Wichtig ist dabei zu erwähnen, dass inzwischen Bestrahlungsprotokolle genutzt werden können, die nur an zwei aufeinander folgenden Tagen ausgeführt werden können. Damit muss von Besitzerseite nicht mehr vier Wochen lang an den Ort des Strahlengerätes gefahren werden.
Bestrahlung anderer Tumoren
Das Ziel bei anderen Krebsarten ist es, möglichst viele Tumorzellen abzutöten. Dies geschieht durch die Zerstörung von wichtigen Zellbestandteilen, besonders der DNA. Dadruch wird der Zelltod der betroffenen Zellen ausgelöst. Die Strahlentherapie kann zuweilen als alleinige Behandlung (z.B. bei Hauttumoren), aber auch als Folgebehandlung nach einem chirurgischen Eingriff erfolgen. Dabei geht es eine bestmögliche Schonung des um das Tumorbett liegenden Gewebes. Um dies zu erreichen, sind in den letzten Jahren immer modernere, normalerweise aus der Humanmedizin stammende, Geräte zum Einsatz gekommen. Man nutzt hier die stereotaktische Strahlentherapie, die sehr gezielt und gewebeschonend eingesetzt werden kann. Zum schonenden Vorgehen gehört, dass die erforderliche Gesamtdosis in verschiedenen Einzeldosen abgegeben wird. Je nach Protokoll werden unterschiedliche Intervalle zwischen den Behandlungen und eine verschiedene Häufigkeit von Behandlungsterminen notwendig. Vor dem Beginn der Behandlung wird nach einer Computertomographieuntersuchung das genaue, gewebeschonende Vorgehen bestimmt.
Weitere Einsatzgebiete für die Bestrahlung von Tumorgebieten sind zum Beispiel Krebsveränderungen im Haut- und Unterhaut- wie im Nasen- oder Mundhöhlenbereich (z.B. Melanome, Mastzelltumoren). Genauso können Metastasen von Tumoren (z.B. eines Analdrüsenkarzinoms) oder auch Tumoren, die das Rückenmark einengen oder Nervenscheidentumoren gezielt bestrahlt werden. Hier sind aber Bestrahlungsserien üblich, die über mehrere Wochen reichen können. Sollte es die Lage im Gehirn erlauben werden auch Gehirntumoren gezielt mit Bestrahlugnstherapie behandelt. Darüber hinaus können lokal aufgetretene Lymphom-Tumoren (z.B. in der Brusthöhle) sehr gut mit einer Bestrahlungsbehandlung erreicht werden.
Weiterhin gibt es sehr gute Erfahrungen, wenn bei oberflächlichem Krebs sofort nach einer Operation die noch offene Operationswunde – einmalig - bestrahlt wird. Dadurch wird nochmals ein starker Hemmeffekt auf das eventuell verblieben Tumorgewebe ausgeübt. Eine Spezialform der Strahlentherapie bei Tumoren ist deshalb diese intraoperative Bestrahlung. Hierbei wird die nach einer Tumoroperation noch nicht verschlossene Tumorwunde zumeist mit Röntgenstrahlung bestrahlt (z.B. bei oralen Tumoren oder Fibrosarkomen). Damit sollen im Tumorbett verbliebene Rest-Krebszellen zusätzlich angegriffen werden.Diese Behandlungsmethode wird zum Beispiel bei Fibrosarkomen der Katze angewandt. Ebenfalls eine Spezialbestrahlungsform ist die sogenannte Brachytherapie. Hier wird sozusagen eine "innere Bestrahlung" mit radioaktiven Substanzen durchgeführt.
Die Photodynamische Therapie (PDT) findet bei verschiedenen Tumoren ihren Raum (z.B. nasale Plattenepithelkarzinome der Katze, endoskopisch: Übergangszellkarzinome der Blase; Prostatatumoren). Hier wird die Wirkung von Farbstoffen genutzt, die durch die Stimulierung von Laserstrahlen einen Zerfall des Tumorgewebes ermöglichen.
Strahlentherapie bei Gelenksveränderungen
Aber nicht nur bei Tumorerkrankungen ist eine Strahlentherapie als Behandlungsmöglichkeit in Erwägung zu ziehen. Viele sogenannte degenerative Gelenkerkrankungen bei Hunden und Katzen, aber auch Pferden können durch eine Bestrahlungsbehandlung in ihrem schmerzhaften Zustand für einige Zeit deutlich gebessert werden. Zu diesem Krankheitsbereich gehören etwa Osteoarthrosen. Diese können beispielsweise durch eine körperliche Überlastung (Gewicht), aber als Unfallfolge entstanden sein.
Strahlennekrose und weitere Nebenwirkungen der Bestrahlungsbehandlung
Durch die Bestrahlung kann die Haut stark belastet werden. Deswegen ist es wichtig, dass die Haut entsprechend geschützt und gepflegt wird. Weitere Informationen haben wir für Sie zusammengestellt: /gesundheit/hund/behandlung-strahlennekrose.
Bei Bestrahlungen im Mundbereichkann es zu einer Reizung der Mundschleimhaut kommen (Mukositis). Weiter können Nebenwirkungen als örtliche Veränderungen im Bereich des Strahlengangs sein - auch an den benachbarten Organen, wo Spätfolgen wie Nekrosen, Fibrosierungen oder Narbenbildungen zu finden sein können. Dies kann bei unseren Tieren allerdings viel seltener als beim Menschen beobachtet werden. Einen Gewichtsverlust wie er beim Menschen unter Strahlenbehandlung beobachtet wird, konnte beim Hund nicht bestätigt werden. Weiter sollte das weisse Blutbild auf Veränderungen (Reduzierung der Zellzahl) unter einer Bestrahlungsbehandlung kontrolliert werden.
Warum muss die Strahlungstherapie in Narkose erfolgen?
Ein Nachteil der Strahlentherapie beim Tier ist, dass sie in (Kurz-)Narkose erfolgen muss. Dies kann besonders beim Pferd belastend sein. Da die Strahlen exakt abgegeben werden müssen, kann das Tier nur so sicher behandelt werden. Deshalb muss mit dem behandelnden Tierarzt die Behandlung genau abgesprochen werden und die verschiedenen Therapiemöglichkeiten in dem speziellen Krankheitsfall (Chirurgie, Strahlentherapie, immunologische Behandlung mit dendritischen Zellen) optimal zeitlich aufeinander abgestimmt werden. Immer muss das Ziel sein eine möglichst schonende Behandlung durchzuführen. Das Alter und die Vorerkrankungen des Tieres müssen dabei auf jeden Fall berücksichtigt werden.
Zu beachten ist auch, dass es nur relativ wenige spezialisierte Zentren für die Bestrahlungsbehandlung bei Tieren gibt, so dass allein durch die räumliche Entfernung häufig diese Behandlungsart für das einzelne Tier nicht möglich erscheint.
Gleichfalls in Betracht gezogen werden müssen die bei einer Bestrahlungsbehandlung entstehenden Kosten. Diese differieren erheblich je nachdem, ob z.B. vor der eigentlichen Bestrahlungsbehandlung ein Lagerungs-CT erstellt werden Die spezailsierten Strahlungszentren geben sicher vorher eine Kostenübersicht sowie Hinweis auf die Anzahl an notwendigen Behandlungsterminen. Auch speziell ausgestattete und ausgebildete Tierärzte nehmen einzelne der vorgestellten Bestrahlungstherapien (intraoperativ, Brachytherapie, PDT) vor.
Quellen:
Brunner J, Kuntz J (2019): Strahlentherapie in der Pferdemedizin - die Zukunft hat bereits begonnen, Prakt Tierarzt 100, 10/2019, 1050-1064
Callanan GF, Pfieffer I, Smith K (2019): Evaluation of weight loss in canine cancer bearing patients undergoing radiation therapy, Vet Comp Oncol 2020: 18: 184-190
Kent MS et al (2020): The effects of local iriidation on circulating lymphozytes in dogs receiving fractionated radiotherapy, Vet Comp Oncol 2020: 18: 191-198
LaRue ML, Gordon IK (2020) Radiation Oncology in: Withrow & MacEwen's Small Animal Oncology, 6th Ed.,St. Louis,MI, 209-230
Bestrahlungszentrum Equinox
Strahlennekrose
Hinweise und Tipps zur Behandlung von Strahlennekrosen bei Hunden und Katzen.