Brustkrebs ist weltweit die häufigste Ursache für krebsbedingte Todesfälle bei Frauen. Die Identifizierung zuverlässiger prognostischer Indikatoren und daraus erwachsener therapeutischer Ziele ist entscheidend für die Verbesserung der Behandlungserfolge. Krebs bei Haustieren ähnelt oft stark menschlichen Krebsarten. Forscher der School of Veterinary Medicine, University of Pennsylvania, Philadelphia, PA, haben sich mit der intratumoralen Kollagenverteilung bei Mammatumoren von Katzen beschäftigt.
Die Identifizierung prognostischer Marker bei den Mammatumoren der Katzen soll eine ähnlich gute klinische Versorgung bei den Tieren ermöglichen, wie sie schon bei verschiedenen Spezies – Mensch und Tier – vorhanden ist. Feline Mammatumoren dienen dabei als Modelle für extrem aggressiven dreifach negativen Brustkrebs (TNBC) beim Menschen. Diese Tumoren zeigen hohe Raten von Lokal- und Fernrezidiven nach der Resektion. Beim dreifach negativen Brustkrebs handelt es sich um einen Tumortyp, an dessen Zelloberfläche spezifische Rezeptoren (Hormonrezeptoren (für Östrogen und Progesteron) oder HER2 (human epidermal growth factor receptor type 2)-Rezeptoren nicht nachgewiesen werden können.
Trotz des aggressiven klinischen Verhaltens der meisten felinen Mammatumoren sind die derzeitigen Prognose-Indikatoren nicht ausreichend, um den Ausgang der Erkrankung genau vorherzusagen. Damit ähnelt das vorhandene Wissen dem bei menschlichen Patientinnen. Angesichts der signifikanten Heterogenität von Mammatumoren hat man sich in letzter Zeit auf die Identifizierung universeller tumorpermissiver Stroma-Merkmale (Bindegewebe) konzentriert. Diese sollen dann das biologische Verhalten vorhersagen und therapeutische Ziele zur Verbesserung des Ergebnisses liefern. Wie bei menschlichen und caninen Patienten scheinen Kollagensignaturen eine Schlüsselrolle bei der Steuerung des Verhaltens von Mammatumoren bei erkrankten Katzen zu spielen. Dabei stellen die Forscher fest, dass Patienten, die feline Mammatumoren mit dichterem Kollagen sowie längeren, dickeren und geraderen Fasern und weniger identifizierbaren Tumorstromagrenzen trugen, schlechtere Ergebnisse erzielten. Dies wurde unabhängig vom Grad der klinischen Variablen und den chirurgischen Rändern gefunden.
Nach den Beobachtungen der Forscher ist es am wichtigsten festzuhalten, dass die Einbeziehung der Kollagenparameter die Vorhersagekraft des klinischen Modells erhöhte. Daher deuten die Daten der Untersuchung darauf hin, dass Ähnlichkeiten in Bezug auf die stromale Mikroumgebung zwischen den Spezies es diesem Modell erlauben könnten, die Erkrankungsschwere vorherzusagen und neue therapeutische Ziele innerhalb des Tumorstromas zu entwickeln, die sowohl tierärztlichen als auch menschlichen Patienten mit aggressiven Mammatumoren zugutekämen.
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