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Milzkrebs beim Hund
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Milzkrebs beim Hund kann eine sehr schwerwiegende Erkrankung für Ihr Tier sein. Obwohl es auch gutartige Tumore der Milz beim Hund gibt, handelt es sich bei ungefähr der Hälfte um bösartige Tumore – also Milzkrebs. Deshalb ist eine genaue Kontrolle und schnelles Handeln gefordert.
Das Hämangiosarkom der häufigste Milzkrebs
Nochmals wichtig ist es zu sagen: die Hälfte der Milzveränderungen sind gutartig! Für die andere Hälfte bösartiger Veränderungen gilt: Mit etwa 90 % ist die am häufigsten vorkommende Form von Milzkrebs beim Hund das sogenannte Hämangiosarkom. Es zählt zu den bösartigsten Tumoren des Hundes, weil es rasend schnell in andere Körperorgane streuen kann und deshalb die Überlebenschancen für die Tiere sehr gering sind. Häufig ist bereits bei Erkennen des Tumors eine Metastasierung eingetreten.
Krankheitszeichen bei Milzkrebs
Zu Beginn der Erkrankung, zeigen betroffene Hunde kaum Symptome, die auf einen gut- oder bösartigen Milztumor schließen lassen. Jedoch kann ein Milzkrebs beim Hund in kurzer Zeit sehr schnell wachsen. Erst dann werden Hunde mit Milzkrebs in der Regel auffällig. Das Anschwellen der Milz geschieht häufig innerhalb weniger Wochen! Die Tiere zeigen dann ein schlechteres Allgemeinbefinden, sind häufiger müde, zeigen Schmerzen am Bauch, wenn man sie dort berührt oder Stöhnen, wenn sie sich hinlegen oder liegen sogar ungern auf dem geschwollenen Organ. Zuweilen brechen in den Hinterbeinen zusammen oder rutschen weg. Auch eine allgemeine Schwäche, eine sichtbar vergrößerte Milz, weniger Appetit, ein dicker Bauch mit Bauchschmerzen und manchmal auch Erbrechen können Hunde mit Milzkrebs zeigen. Die Tiere schlafen eventuell in anderen Körperpositionen.
Milzkrebs kann sehr schnell streuen
Milzkrebs (das Hämangiosarkom) verhält sich sehr aggressiv. Er kann sehr schnell in andere Organe streuen, so dass bei der Feststellung von Milzkrebs bei einem Hund zu 70 % schon Tochtergeschwulste in anderen Organen vorhanden sind. Dadurch wird die Überlebenschance deutlich verschlechtert.
Überlebenschance (Prognose) bei Milzkrebs
Insgesamt ist die Prognose bei einem Milztumor für den erkrankten Hund schlecht. Die Überlebenschance bei Milzkrebs ist abhängig vom Grad des Tumors. Liegt bei einem Hund ein Milzkrebs vor, der sich noch auf die Milz beschränkt, liegt die Überlebenschance (auch mittlere Überlebenszeit genannt) bei 5,5 Monaten. Ist der Milzkrebs geplatzt (rupturiert) sind es nur noch 2 Monate mittlere Überlebenszeit. Sollte der Milzkrebs auch schon gestreut haben liegt die mittlere Überlebenszeit nur noch bei weniger als einem Monat. Aber auch hier muss betont werden: auch die Hälfte der geplatzten Milztumoren ist gutartig ist. Deshalb sollten betroffene Hunde immer operiert werden!
Wie kann Milzkrebs beim Hund behandelt werden?
Häufig werden Veränderungen der Milz auch zufällig bei einer Routineuntersuchung des Bauchraumes mit Ultraschall gefunden. Es gilt die Empfehlung kleinere Veränderungen an der Milz regelmäßig zu kontrollieren. Sollte es zu einer Vergrößerung der Veränderung kommen, ist anzuraten die Milz chirurgisch zu entfernen. Der Einsatz der dendritischen Zelltherapie wird bei Milzveränderungen folgendermassen eingesetzt:
- bei kleineren Milzveränderungen ohne Chirurgie
- bei festgestellter Bösartigkeit zur Stabilisierung des Immunsystems
Der erste Schritt nach der Diagnose Milzkrebs daher ist in der Regel eine Operation, bei der die komplette Milz des Hundes entfernt wird. Die Milz sollte insgesamt (!) zur Untersuchung eingeschickt werden. Der Pathologe im Speziallabor untersucht dabei verschiedene Abschnitte des Tumors. Es können nämlich manchmal sowohl gut- wie bösartige Abschnitte gefunden werden.
Die OP-Kosten für die Milz- und Tumorentfernung können von Hund zu Hund variieren. Sofort anschließend an Operation und Diagnose sollte eine Therapie mit dendritischen Zellen eingesetzt werden. Diese kann zu einer Linderung der Schmerzen, Verbesserung der Lebensqualität und Steigerung der Überlebenschance führen.
Der Einsatz der dendritischen Zelltherapie wird bei Milzveränderungen folgendermassen eingesetzt:
- bei kleineren Milzveränderungen ohne Chirurgie
- bei festgestellter Bösartigkeit zur Stabilisierung des Immunsystems
Unser Team berät Sie gerne. Eine Bestrahlung ist bei Hunden mit Milzkrebs nicht möglich. Chemotherapie erzielte laut Studien keine Verbesserung der Überlebenszeiten.
Quellen: Stewart SD et al. (2020): Prospective observational study of dogs with splenic mass rupture suggests potentially lower risk of malignancy and more favourable perioperative outcomes, https://doi.org/10.1111/vco.12621
Grammel T (2016): A Pilot uncontrolled study of postsurgical treatment with autologous dendritic cell-based immunologic therapy in 10 dogs with splenic hemangiosarcoma, 3rd World Veterinary Cancer Congress, Foz do Iguassu/Brazil May 25-29,2016