Der Begriff „Gutartige Mastzelltumore bei Hunden“ verwirrt zunächst, denn eigentlich handelt es sich leider dennoch um eine bösartige Neoplasie. Dafür lassen sich „gutartige“ Mastzelltumore umso besser behandeln und weisen eine positivere Prognose auf. Als eher gutartig stellen sich deshalb sogenannte low grade Mastzelltumoren (Grad I) dar im Gegensatz zu high grade Tumoren der Grade II und III. Aber auch hier gilt es zu beachten, dass low grade Mastzelltumoren, wenn sie häufiger bei einem Tier auftreten, auch eine schlechtere Überlebensprognose bedeuten können. Das gilt im Gegensatz zu Einzeltumoren mit low grade!
Es gibt Hunderassen, die eine Disposition für die Bildung von im biologischen Verhalten eher gutartigen Mastzelltumoren besitzen. Dazu gehört zum Beispiel der Deutsche Boxer, aber auch Shar Pei und Mops.
Die Symptome von gutartigen und bösartigen Mastzelltumoren sind zunächst häufig die gleichen. Der Tumor unterliegt keiner festen Form oder Größe. In vielen Fällen löst er Juckreiz aus.
Die in den Mastzelltumoren vorhandenen Mastzellgranula können biologische aktive Substanzen freisetzen. Dadurch kann es zu einer Vielzahl an systematischen und lokalen Reaktionen kommen. Dazu gehören zum Beispiel Schwellungen, Blutungsneigungen oder Entzündungen im Körper.[view:tumorart_block=block_1=117]
Die durchschnittliche Überlebenszeit nach der Diagnose beträgt bei bösartigen Mastzelltumoren nur ungefähr vier bis fünf Monate. Bei einem gutartigen Mastzelltumor beträgt die mittlere Überlebenszeit hingegen zwei Jahre. Die Lebenserwartung bei gutartigen Tumoren der Mastzellen ist also deutlich höher.
Bösartige Mastzelltumore bei Hunden sind unberechenbar und können scheinbar „von heute auf morgen“ Metastasen bilden. Bei gutartigen Mastzelltumoren liegt die Metastasierungsrate bei rund 10%. Das ist für einen gutartigen Tumor zwar immer noch hoch, jedoch sehr viel geringer als bei dem bösartigen Mastzelltumor. Bei diesem liegt die Metastasierungsrate bei über 50%. Bitte beachten Sie, dass es schwierig sein kann die wirkliche Anzahl an vorhandenen Mastzelltumoren zu bestimmen, da sie sich unter der Behaarung verbergen können und deshalb nicht so leicht zu entdecken sind.
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Auch die Lokalisation des Tumors spielt bei der Bildung von Metastasen eine große Rolle. Mastzelltumore, die beim Hund an den Zehen, dem Damm, der Leiste und den Schleimhäuten. Hier kann eine chirurgische Behandlung schwierig werden.
Eine finale Diagnose kann nur durch den Tierarzt gestellt werden. Durch bloßes Abtasten der verdächtigen Stelle lässt sich nicht erkennen, ob es sich um einen gutartigen oder bösartigen Mastzellentumor handelt. Es erfolgt eine Entnahme von Gewebeproben, die mikroskopisch untersucht werden.
Am erfolgreichsten lässt sich ein Tumor durch die operative Entfernung des betroffenen Gewebes behandeln. Um die Wahrscheinlichkeit eines Rezidivs, also das Wiederauftreten des gutartigen Milztumors zu verringern, kann im Anschluss außerdem die dendritische Zelltherapie durchgeführt werden. Die schonende Immuntherapie stärkt das Immunsystem der Hunde und ist damit eine interessante Behandlungsvariante bei Mastzelltumoren. Bitte lesen Sie auch weitere Informationen.