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Eine Milzentfernung – auch Splenektomie genannt – ist die chirurgische Entfernung der Milz. Sie kann aus verschiedenen Gründen beim Hund notwendig werden. Eine Milzdrehung, ein Milztumor oder ein Milzriss sind die häufigsten Gründe, warum der Tierarzt zu einer Milzentfernung bei einem Hund rät.
Es gibt zwei Formen von Milzdrehung beim Hund:
Die sekundäre Milzdrehung ist die häufigere Form. Sie ist besonders häufig die Folge einer Magendrehung. Kommt es bei einem Hund zu einer Milzdrehung, kann eine Milzentfernung nötig werden. Ob der Tierarzt diese Operation durchführen muss, ist davon abhängig ob die Milz noch ausreichend durchblutet ist. Durch die Drehung der Milz kommt es zu einem Stau und Abdrehen der Blutgefäße (Adern) der Milz. Ist die Milz nicht mehr ausreichend durchblutet, wird der Tierarzt zu einer Milzentfernung raten.
Wird bei einem Hund der Verdacht auf einen bösartigen Milztumor (Hämangiosarkom) gestellt, wird der Tierarzt als ersten Schritt die schnellstmögliche Milzentfernung empfehlen. Durch die Milzentfernung kann eine Streuung (Bildung von Tochtergeschwülsten in anderen Organen, auch Metastasen) eingeschränkt werden. Es gilt aber: der Gefahr des Platzens (Ruptur) des Milztumors wirkt man durch eine Entfernung entgegen. Glücklicherweise sind ungefähr die Hälfte der Milztumoren gutartig, so dass nach einer Entfernung und pathologisch-histologischen Untersuchung keine weiteren Maßnahmen mehr notwendig sind.
Zu einem Milzriss beim Hund kann es durch ein stumpfes Trauma (Sturz, Autounfall, Wildunfall o.ä.) oder in Folge eines Milztumors kommen. Je nachdem wie stark die Blutung ist, kann es für den betroffenen Hund schnell lebensgefährlich werden. Bei größeren Blutungen sollte daher unbedingt eine Milzentfernung durchgeführt werden, um ein Verbluten des Hundes zu verhindern.
Je nach Allgemeinzustand und bestehenden weiteren Erkrankungen ist eine Milzentfernung beim Hund mit einem unterschiedlichen Risiko verbunden. Bei einer geplanten Milzentfernung ist das Risiko am geringsten, da sich der Hund in der Regel in einem guten Allgemeinzustand befindet. Die chirurgischen Methoden sind sehr ausgereift.
Muss eine Milzentfernung im Zuge einer Magendrehung durchgeführt werden, ist das Risiko für den Hund schon deutlich höher – je nachdem, in welchem Allgemeinzustand sich der Hund befindet. Dies ist aber durch den Krankheitsprozess bedingt, nämlich die Wirkung auf den Kreislauf. Das wahrscheinlich höchste Risiko besteht, wenn es durch einen Milzriss (zum Beispiel bei einem Milztumor oder nach einem Unfall) bereits zu einem großen Blutverlust gekommen ist.
Ein Hund kann – wie auch der Mensch – gut ohne seine Milz leben. Bei gut verlaufener Operation nach einer Milzdrehung, sowie nach einem Milzriss,ist eine normale Lebenserwartung zu vermuten. Hunde mit einem bösartigen Milztumor haben ohne weitere Therapie häufig nur eine Lebenserwartung von ca. 1-3 Monaten nach der Operation. Eine immunologische Behandlung mit dendritischen Zellen ist ratsam.
Je nachdem, aus welchem Grund eine Milzentfernung bei einem Hund durchgeführt wird, variieren die Kosten. Weitere Faktoren, welche die Kosten für eine Milzentfernung beeinflussen, sind eine aufwendigere Narkose bei Not-Operationen und zusätzliche nötige Maßnahmen wie beispielsweise Bluttransfusionen. Auch wenn eine Milzentfernung außerhalb der normalen Sprechzeiten als Not-Operation durchgeführt werden muss, wird es teurer.
Der behandelnde Tierarzt wird sie im individuellen Fall entsprechend über die anfallenden Kosten einer Milzentfernung bei Ihrem Hund informieren. Die Kosten werden von einer OP-Versicherung getragen. Im Interesse einer optimalen Versorgung sollte über den Abschluss einer OP-Versicherung für Ihr Tier nachgedacht werden. Inzwischen gibt es zahlreiche Anbieter auf dem Markt.