Eierstocktumore bei Hunden

Tumoren der Eierstöcke werden selten bei Hündinnen beobachtet, da viele Tiere kastriert werden. Deshalb wird ein Vorkommen nur bei ungefährt 1 % der Hündinnen beobachtet. Ein vermehrtes Vorkommen wird für Deutsche Schäferhunde, Boxer, Yorkshire Terrier, Pudel und Boston Terrier berichtet. Normalerweise sind ältere Tiere betroffen.

Verschiedene Zellarten im Bereich der Eierstöcke können von Eierstockstumoren betroffen sein. Dementsprechend unterschiedlich können die Krankheitserscheinungen sein. Es kann zur Ausschüttung von Hormonen kommen, häufig wird als Folge Scheidenausfluss und eine Schleimhautvergrößerung und Scheidenausfluss beobachtet. Klarheit über die Veränderungen werden durch Blut- und Ultraschalluntersuchungen erzielt werden. Die Behandlung besteht aus einer Totaloperation (Ovariohysterektomie). Die veränderten Gewebe sollten auf jeden Fall eingesandt werden.

Wir ein bösartiger Befund aus dem Labor berichtet, empfiehlt sich eine anschließende dendritische Zelltherapie.

Hier findet sich zu diesem Thema eine Studie:

Forscher der Universität von Gifu in Japan haben sich in einer Veröffentlichung mit der Untersuchung von Eierstocktumoren bei Hunden beschäftigt. Sie beschrieben, dass hinsichtlich der Prognose von Hunden mit bösartigen Ovarialtumoren liegen nur wenige Erkenntnisse vorliegen.

Studie über 18 Hunde mit Ovarialtumoren

Mit dem Ziel die prognostischen Faktoren für Hunde mit bösartigen Ovarialtumoren nach einer Behandlung zu beschreiben wurde eine retrospektive Studie von den Forschern durchgeführt. So wurden Faktoren der Behandlung, wie eine Operation mit oder ohne adjuvante Therapie in die Untersuchung einbezogen. Achtzehn Hunde konnten in die Studie aufgenommen werden. Das mittlere Alter der Hündinnen lag bei 12 Jahren (Bereich: 7-15 Jahre. Sie hatten ein mittleres Körpergewicht von 6,9 kg (Bereich: 2,3-17,8 kg). Die histopathologischen Diagnosen der entnommenen Eierstockstumoren ergaben, dass der Granulosazelltumor der häufigste Typ war (n = 9), gefolgt von Dysgerminom (n = 5) und Adenokarzinom (n = 4).

Unterschiedliche Behandlungen bei den Hündinnen mit Eierstocktumor

Elf Hunde aus der untersuchten Gruppe wurden allein operiert und erhielten keine Folgebehandlung. Sieben Hunde wurden operiert und wurden einer einer adjuvanten Therapie, einschließlich Chemotherapie und/oder Strahlentherapie, unterzogen. Die mediane Überlebenszeit betrug 1009 Tage, wenn nur Todesfälle aufgrund der Ovarialtumoren in Betracht gezogen wurden.

  • Es gab folgende Faktoren, die Einfluss auf die Überlebenszeit der Tiere hatten:
  • Je nach Tumorstadium sank die Überlebenszeit. Hündinnen, deren Tumoren in das Stadium T3 (retroperitoneale Lymphknotenmetastasen und/oder mikroskopische Metastasen außerhalb des kleinen Beckens ) eingeteilt wurden hatten eine Überlebenszeit von 443 Tagen, Hündinnen des Stadiums T2 (Tumor befällt ein oder beide Ovarien oder Tuben) dagegen 1474 Tage.
  • Das Vorliegen einer metastasierenden Erkrankung (vorhanden, 391 Tage vs. fehlend, 1474 Tage)
  • lymphovaskulären Rauminvasion (vorhanden, 428 Tage vs. fehlend, 1474 Tage)
  • Der mediane Überlebenszeit bei Hunden mit Granulosazelltumor erschien länger als bei Hunden mit Dysgerminom und Adenokarzinom, obwohl der Unterschied statistisch nicht signifikant war (1474 Tage vs. 458 Tage).
  • In Anbetracht der guten Prognose kann bei Hunden mit bösartigen Ovarialtumoren, insbesondere bei Fällen im Frühstadium, eine aggressive Behandlung empfohlen werden. Obwohl bei der Diagnose Metastasen vorhanden waren, überlebte die Hälfte der Hunde mit Metastasen mehr als ein Jahr

Quelle:

Goto S et al (2020): A retrospective analysis on the outcome of 18 dogs with malignant ovarian tumours, Vet Comp Onc

Saba CF, Lawrence JA (2020): Ovarian Tumors in: Withrow & MacEwen’s Small Animal Clinical Oncology, 6th Ed, St. Louis, MI, 597-600

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