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Maligne Histiozytose - Histiozytäre Tumore der Hunde

Die maligne Histiozytose des Hundes tritt auf unterschiedliche Art und Weise auf. Dabei unterscheiden sich die Stadien nach Malignität und Ausdehnung der Krankheitsveränderungen. Unterschieden werden zunächst das kutane Histiozytom als gut abgegrenzter Tumor. Darüber hinaus sind es die Formen des malignen Histiozytoms, die einer intensiven Behandlung bedürfen.

1. Kutanes Histiozytom

Hierbei handelt es sich um einen solitären (einzeln gebildeten) Knoten in der Haut. Meistens sind es kleinere (1-3 cm Durchmesser), gut abgegrenzte und umschriebene Zubildungen. Es ist ein Tumor der jungen Hunde. Dabei gibt es eine Rassendisposition für Boxer, Bulldogge, Dobermann und Cocker Spaniel. Normalerweise handelt es sich um einen gutartigen Tumor mit guter Prognose. Zuweilen können diese Zubildungen auch spontan verschwinden. Zu beachten ist eine Sonderform des kutanen Hisitozytoms beim Dobermann. Dort findet sich eine Gelenksbeteiligung, es gibt leider keine spontane Rückbildung und es kann zu Metastasen in den Lymphgefässen kommen. Hier sollte auf jeden Fall nach der bestmöglichen chirurgischen Entfernung eine dendritische Zelltherapie angeschlossen werden.

 

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2. Lokales Histiozytäres Sarkom

Diese Erkrankung besonders der (männlichen) Berner Sennenhunde ist auch unter dem Begriff Maligne Histiozytose bekannt. Es handelt sich um eine häufig an mehreren Stellen oder Organen gleichzeitig auftretende Krankheitsform.

Charakterisierung der malignen Histiozytose beim Hund

Metastasierende Formen sind oftmals bekannt, es wird aber auch die Möglichkeit der multizentrischen malignen Transformation histiozytärer Zellen angenommen. Es wird eine Metastasierungsrate von 90 % der Fälle angegeben! Diese Erkrankung wird neben Berner Sennenhunden bei Retrieverrassen (Flat Coated Retriever) und Rottweilern gesehen. Es können diverse Organe betroffen sein, wobei eine Beteiligung der Haut seltener ist. Häufig sind junge bis mitteljährige Hunde betroffen. Zur Diagnostik sollten neben einer sorgfältigen Hautuntersuchung auch Ultraschall- und Röntgenuntersuchungen zurate gezogen werden.

Lebenserwartung bei der malignen Histiozytose beim Hund

Die Lebenserwartung ist als sehr schlecht anzusehen, die Erkrankung hat einen schnell fortschreitenden Verlauf. Bisher ist keine erfolgreiche Therapie bekannt. Cannon et al. berichten über Behandlungsversuche mit einem Chemotherapieprotokoll mit unterschiedlichen Bestandteilen. Dabei beobachteten sie bei einigen Hunden deutliche Veränderungen im weißen Blutbild und

eine Erhöhung der ALT. Insgesamt fanden Sie unter der Therapie eine mittlere Überlebenszeit von 185 Tagen (18-402 Tage).

Noch schlechtere Überlebenszeiten berichten Mariani et al. bei histiozytärem Sarkom des zentralen Nervensystems. In ihrem Krankengut waren Retriever und Pembroke Welsh Corgies überrepräsentiert. Trotz intensiver Behandlungsversuche war die mittlere Überlebenszeit mit nur 3 Tagen bei diesen Hunden äußerst niedrig.

Eine Sonderform des Lokalen Histiozytären Sarkoms ist das Disseminierte Histiozytäre Sarkom. Hier ist die Erkrankung multifokal ausgebrochen und mit zahlreichen Metastasierungen (Milz, Leber, Lunge und regionale Lymphknoten) verbunden. Die Prognose ist hier sehr schlecht und es gibt nur eine sehr kurze, zuweilen nur wochenlange mittlere Überlebenszeit. Auch hier hat sich die dendritische Zelltherapie als eine Behandlungsform zur Verbesserung der Lebensqualität erwiesen.

Ruple und Morley (2016) berichten, dass folgende Riskofaktoren die Bildung eines histiozyären Sarkoms beim Berner Sennenhund begünstigen:

  • orthopädische Probleme führten zu einem um das 2,5fache erhöhten Erkrankungsrisiko
  • Hunde, die dann zur Behandlung der orthopädischen Symptome verschreibungspflichtige Arzneimittel erhielten hatten ein um das 2fache reduziertes Erkrankungsrisiko, dagegen Tiere, die nicht rezeptpflichtige Medikation erhielten ein 2fach erhöhtes Risiko

Die Autoren sehen einen Zusammenhang zwischen chronischen Entzündungssymptomen und dem Auftreten von Histiozytären Sarkomen bei Berner Sennenhunden. Deshalb sollten orthopädische Patienten entsprechend medikamentell eingestellt werden.

Behandlung der malignen Histiozytose beim Hund

Unsere Erfahrungen mit der Behandlung der Malignen Histiozytose zeigen eine deutlich positive Wirkung der dendritischen Zelltherapie. Es wurden bei der Behandlung mit der Immuntherapie eine Verbesserung der Lebensqualität und ein deutlich längeres Überleben registriert. Bitte sprechen Sie unser Team darauf an.

Hier zeigen wir als Beispiel für die Behandlung des histiozytären Sarkoms mit dendritischen Zellen Röntgenaufnahmen eines 13 Jahre alten Berner Sennenhundes, der von September 2005 (1. Röntgenaufnahme) bis November 2005 mit dendritischen Zellen behandelt wurde. Die Erkrankung war durch starke zentralnervöse Störungen und plötzlichen Kollaps bei dem Hund aufgefallen. Diese endeten kurze Zeit nach der ersten Behandlung. Der Hund war danach klinisch unauffällig. Die Kontroll-Röntgenaufnahme stammt vom 10. April 2006.

maligne histiozytose hund 1

maligne histiozytose hund 2

Wichtig: Inzwischen gibt es Erkenntnisse, dass die Kombination mit Biphosphonaten und dendritischen Zellen sehr gute Behandlungserfolge ergibt. Bitte sprechen Sie uns an.

Literatur:

Cannon C, Borgatti A, Henson M and B. Husbands: Evaluation of a combination chemotherapy protocol including ... JSAP Article first published online 1 ApR 2015

Mariani CL, Jennings MK, Olby NJ, et al. Histiocytic sarcoma with central nervous system involvement in dogs: 19 Cases (2006-2012) J Vet Intern Med 2015 29:607-613

Ruple A, Morley PS Risk Factors Associated with Development of Histiocytic Sarcoma in Bernese Mountain Dogs J Vet Intern Med 2016; 30 (4):1997-1203

Wergin W: Histiozytäre Tumore beim Hund BpT-Intensivfortbildung Kleintierpraxis "Onkologie", Bielefeld 25. bis 28. Februar 2016

 

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