Das Hämangiosarkom ist ein ungewöhnlicher, hochbösartiger Tumor der Innenauskleidung der Blutgefäße (das sogenannte Endothel). Das Hämangiosarkom kann Pferde jeden Alters, einschließlich Fohlen, betreffen, wird aber am häufigsten im mittleren Lebensalter bei Pferden beobachtet. Es wurde keine Rasse- oder Geschlechtsdisposition beobachtet. Allerdings könnten Vollblutpferde öfter betroffen sein.
Hämangiosarkome können als örtliche begrenzte (Haut-)Tumore, aber auch mit örtlicher Infiltration in unterliegende Bereiche (Faszien, Muskeln) auftreten. Weiter wird der Befall von einzelnen Organen (Milz) oder eine Ausdehnung auf verschiedene Organsystem (disseminierte Ausbreitung) beobachtet.
Hämangiosarkome der Haut sind häufiger weniger aggressiv (Hämangiome), aber auch diese können bösartig sein und örtlich in die unterliegenden Gewebe wuchern. In der disseminierten Form des Tumorgeschehens wird auch eine lokale Invasion von Wirbelkörpern, Rückenmark, Mundhöhle, Auge und Stirnhöhle gefunden.
Das Hämangiosarkom ist bei Pferden relativ selten und die erkrankten Pferde stellen oft eine große diagnostische Herausforderung für den Tierarzt dar.
Das Atem- und Muskel-Skelettsystem sind am häufigsten von der Erkrankung betroffen. Dementsprechend variieren die klinischen Anzeichen je nach Körpersystem oder mehreren beteiligten Systemen und umfassen
Das disseminierte Hämangiosarkom ist eine Erkrankung vor allem mittelalterlicher Pferde, obwohl ein breites Altersspektrum (3-27 Jahre) gefunden wurde. Die Tumorart wird bei jungen Pferden ist als sehr ungewöhnlich angesehen.
Neben der Beobachtung der beschriebenen Krankheitserscheinungen durch örtliche Untersuchung und Blutkontrolle können weitergehend Untersuchung der Bauchhöhlenflüssigkeit auf Tumorzellen (Abdominozentese), aber auch der Ultraschall der Bauchhöhle mit einer Biopsie der Veränderungen Erkenntnisse zur Erkrankung bringen.
Örtliche (Haut- und Unterhaut-)Veränderungen sollten chirurgisch entfernt werden. Schwieriger ist die Entdeckung von Veränderungen an inneren Organen, häufig der Milz. Diese Erkrankungsform wird häufig sehr spät erkannt und zeigt dann auch die Ausdehnung durch Metastasen auf andere Bauch- Brustorgane (Lymphknoten, Leber, Lunge). Deshalb kann eine Entfernung der Milz häufig nur für kürzere Zeit eine Verbesserung der Krankheitssymptome erreichen. Die Langzeitprognose ist sehr schlecht für diese Pferde.
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Bei Happy wurde ein Hämangiosarkom am Auge mit der dendritischen Zelltherapie behandelt: /pferd/fallbeispiel/haemangiosarkom/happy
Quelle: Knottenbelt DC et al. (2015): Equine Clinical Oncology, Edinburgh,