Mesotheliom beim Pferd

Das Mesotheliom ist ein sehr selten beim Pferd auftretender Tumor. Mesotheliale Zellen finden sich in den Auskleidungen von Brust- und Bauchfell, Herzbeutel und Hodensack. Die Erkrankung wird meistens bei Pferden mittleren Alters gefunden. Es gibt keine bekannte Häufung nach Rasse oder Geschlecht.
Es gibt keine bekannte Verbindung zu einem Kontakt mit Asbest, wie es bei Fällen beim Menschen dokumentiert ist.

Ausbreitung

Beim Mesotheliom handelt es sich um einen bösartigen Tumor, der sich über die Körperhöhlen ausbreitet. Seltener kommt es zu einer Metastasierung aus dem Bereich der mesothelialen Zellen über Blut- oder Lymphwege zum Beispiel in die Lunge, lokale Lymphknoten oder auch weiter entfernte Organe. Durch eine Infiltration des Hodensackes kann es zu einer starken Schwellung dort wie auch am Unterbauch kommen.
Unterzuckerung (Hypoglykämie) und akute Störungen der Nierenfunktion mit starken Störungen des Stoffwechsels (Hyperkaliämie, Hyperphosphatämie, Hypokaliämie) sind bei erkrankten Pferden gefunden worden. Auch Störungen der Herzfunktion mit irregulärem Herzrhythmus und deutlich hörbarem Herzgeräusch werden beobachtet. Das Blutbild kann eine Anämie und einen deutlichen Anstieg der Leukozyten zeigen. Im Ultraschall kann eine häufig massiv mit Flüssigkeit gefüllte Bauchhöhle gefunden werden. Wichtig ist die histologsiche Unterscheidung zu Karzinomerkrankungen.

Behandlung

In seltenen Fällen kann eine Entfernung des veränderten Gewebes eine Heilung für eine gewisse Zeit bieten. Das gilt zum Beispiel bei einem alleinigen Befall im Bereich des Hodensackes. Leider ist die Prognose ansonsten sehr schlecht, der Krankheitsprozess schreitet schnell in den Körperhöhlen voran und macht eine Behandlung schwierig, wenn nicht gar aussichtslos. Auch die erheblichen Störungen an inneren Organen sind durch den behandelnden Tierarzt schwer zu kontrollieren. Erfahrungen mit der immunologischen Behandlung mit dendritischen Zellen liegen nicht vor.

Quelle: Internal surface-based neoplasia: mesothelioma in: Knottenbelt et al. (2015): Equine Clinical Oncology, Edinburgh, 281-284

 

 

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