Mastzelltumor beim Hund in der Pfote

 

Auftreten

Mastzelltumore beim Hund sind krebsartige Wucherungen von Mastzellen. Sie können am ganzen Körper und deshalb auch an der Pfote auftreten. Aus welchem Grund Mastzelltumore im Bereich der Pfote, aber auch an den unteren Abschnitten der Beine des Hundes entstehen, ist bisher nicht bekannt. Es lassen sich jedoch Rassendispositionen bei Hunden beobachten. Besonders häufig sind zum Beispiel Boxer von tumorartigen Veränderungen der Mastzellen betroffen, gefolgt von Retrievern. Häufig ist dabei ein rasches, fast explosionsartiges Wachstum für die Veränderungen kennzeichnend.

 

Symptome

Die Symptome von Mastzelltumoren können sich je nach Lokalisation, Stadium und Malignität bei Hunden unterscheiden.

An der Pfote führen Mastzelltumore zu Hautveränderungen. In der Regel treten entweder Knoten auf und/oder es bilden sich offene und nässende Wunden. Die Knoten können knotig oder teigig sein, haben also keine feste Konsistenz. Darüber hinaus kann man bei einem Teil der betroffenen Hunde beobachten, dass die tumoröse Stelle an der Pfote haarlos ist. Bei anderen Hunden wiederum ist sie von Haaren bedeckt.

Mastzellen tragen verschiedene biologische aktive Substanzen in ihrem Zellinneren mit sich, wie zum Beispiel Histamin und Heparin. Durch den Tumor in der Pfote können diese ausgeschüttet werden. Die Freisetzung dieser Substanzen kann unterschiedliche Auswirkungen auf den Körper des Hundes haben. Es kann zum Beispiel zu Schwellungen an Körperstellen kommen, die weit von dem eigentlichen Tumor entfernt sind. Auch Erbrechen durch die Übelkeit verursachende Wirkung auf die Magenschleimhaut ist eine mögliche Folge. Darüber hinaus können Juckreiz, Blutungsneigungen und Wundheilungsstörungen auftreten. Auch diese müssen nicht nur die direkte Tumorumgebung betreffen, sondern werden ebenfalls im oder am ganzen Körper beobachtet. Wird eine große Menge der histaminhaltigen Substanzen auf einen Schlag freigesetzt, kann das unabhängig vom Tumor lebensbedrohliche Folgen für den Hund haben.

Weitere mögliche Symptome eines Mastzelltumors im Pfotenbereich beim Hund können Durchfall, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen und dunkel gefärbtes Blut sein.

 

Diagnose

Die eindeutige Diagnose „Mastzelltumor an bzw. in der Pfote“ kann nur vom Tierarzt gestellt werden. Dieser entnimmt Proben der Zellen aus dem betroffenen Gewebe, welche anschließend untersucht und bestimmt werden. Im gleichen Zuge untersucht der Tierarzt den Hund häufig auch auf eventuell bereits gebildete Metastasen. Es wird je nach Bösartigkeit des Tumors unterschieden zwischen low-grade Mastzelltumor (Grad I und Grad II) sowie high-grade Mastzelltumor (zum Teil Grad II und alle Grad III).

 

Behandlung

Mastzelltumore in der Pfote werden zunächst chirurgisch entfernt. Im Rahmen der Operation wird versucht, so viel Tumorgewebe wie möglich zu entnehmen. Eigentlich soll ein Mastzelltumor dabei möglichst in gesundem Gewebe entfernt werden. Das ist ohne eine Amputation an der Pfote normalerweise sehr schwierig. Deswegen sollten engmaschige Nachbehandlungen stattfinden, damit der Tumor nicht zeitnah wieder auftritt (Rezidiv).

Folgende Nachbehandlungsmöglichkeiten gibt es beim Mastzelltumor:

  • Strahlentherapie: Durch die Bestrahlung sollen die noch im Körper befindlichen Mastzelltumorzellen an der Pfote zerstört werden. Die Bestrahlung wirkt lokal an der Pfote, sie kann also ein Streuen des Tumors nicht verhindern.
  • C-kit Hemmer: blockieren also ein bestimmtes Protein, das die Mastzellen zur Vermehrung brauchen. Wichtig ist, dass nicht alle Mastzellen dieses Protein tragen. Der Mastzelltumor Ihres Hundes sollte also vor dem Einsatz von c-kit-Hemmern darauf getestet werden, ob das c-kit exprimiert wird.
  • Stelfonta© ist eine Substanz, die aus einem australischen Wolfsmilchgewächs synthetisiert wird. Dies kann bei kleineren Mastzelltumoren der Haut zum Einsatz kommen. Allerdings muss ein rigoroser behandlungsplan eingehalten werden.  Die Erfahrungen in der Praxis sind sehr unterschiedlich.
  • Dendritische Zelltherapie: Die dendritische Zelltherapie soll eine Immunreaktion gegen die entarteten Mastzellen auslösen. Dabei sollen die verbliebenen Tumorzellen an der Pfote sowie ggf. schon metastasierende Tumorzellen erkannt und nachfolgend vom Immunsystem zerstört werden. Ein Beispiel eines behandelten Schäferhundmischlings haben wir für Sie hier beschrieben.

Bei jeder Manipulation an Mastzelltumoren sollte darauf geachtet werden, dass dabei die aktiven Substanzen aus dem Tumorgewebe ausgeschüttet werden. Deshalb ist es unerlässlich diese zum Beispiel durch die Gabe von magenschleimhautschonenden Substanzen zu blockieren.
Sollten Sie sich unsicher sein, welche Vorgehensweise bei Ihrem Hund mit einem Mastzelltumor am Bein die richtige ist, sprechen Sie uns an.

 

Quellen

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