Vor einigen Jahren kam es zur Einführung des Immunoassays für symmetrisches Dimethylarginin (SDMA). Bei einem Immmunoassay handelt es sich um einen Test,bei dem ein bestimmtes Molekül unter Verwendung eines Antikörpers oder Antigens gemessen wird.Bei den Untersuchungen auf SDMA wurden immer wieder Fälle gemeldet, in denen die SDMA-Konzentration deutlich über den Referenzwerten lagen, ohne dass gleichzeitig die Werte im Blutserum für Kreatinin erhöht waren oder klinische Anzeichen einer Nierenerkrankung vorhanden waren.
Bei vielen dieser Tiere wurde gleichzeitig eine Krebserkrankung, meist ein Lymphom, diagnostiziert. Deshalb wurde von Mitarbeitern der IDEXX Laboratories eine Studie durchgeführt mit dem Ziel, die Verbindung von erhöhtem SDMA bei Hunden und Katzen mit Lymphomen und anderen Krebserkrankungen im Vergleich zu alters- und rasseangepassten, nicht an Krebs erkrankten Kontrolltieren zu untersuchen.
In dieser retrospektiven Fall-Kontroll-Studie wurden die Ergebnisse der Serumchemie von 1804 Tumorfällen und einer größeren Zahl von alters- und rassegleichen, nicht an Tumoren erkrankten Kontrolltieren verwendet. Die vermuteten Risikofaktoren zwischen Tieren mit diagnostiziertem Tumorgeschehen und den nicht mit einem Tumor behafteten Kontrolltieren in punkto SDMA-Werte wurden nach Tumortyp bestimmt. Unter den tumorkranken Tieren waren 307 Hunde mit Lymphomen, 212 Hunde mit Lipomen, 388 Hunde mit Mammaadenokarzinom, 387 Hunde mit Mammakarzinom und in der Gruppe der Katzen 224 mit Lymphom/Lymphosarkom und 55 Katzen mit Mastzelltumor.
Die SDMA-Konzentrationen waren bei Hunden und Katzen mit Lymphomen signifikant höher (p < .0001) als bei nicht an Tumoren erkrankten Kontrolltieren.
Dabei wies eine signifikante Anzahl von Lymphomfällen bei Hunden und Katzen eine erhöhte SDMA-Konzentration auf, die nicht mit einer erhöhten Kreatinin-Konzentration einherging (p < .001). Daraus folgern die Forscher, dass bei Hunden und Katzen mit Lymphom eine erhöhte Wahrscheinlichkeit besteht, dass die SDMA-Konzentration bereits bei der Diagnose der Tumorerkrankung über dem normalen Referenz-Wert liegt. Es sind weitere Untersuchungen notwendig, um den zugrundeliegenden Mechanismus und die klinische Bedeutung dieser Veränderungen in der SDMA zu verstehen.
Quelle: Coyne JM et al (2022): The association between symmetric dimethylarginine concentrations and various neoplasms in dogs and cats, Vet Comp Oncol . 2022 Dec;20(4):846-853. doi: 10.1111/vco.12845 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35718995/