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Vergrößerte Milz beim Hund (Splenomegalie)
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Eine vergrößerte Milz oder Splenomegalie beim Hund kann auch ein Hinweis auf eine Erkrankung außerhalb dieses Organs sein. Magen-Darmerkrankungen wie Durchfall, Appetitlosigkeit und Erbrechen sind mögliche Symptome einer vergrößerten Milz. Zur Diagnose eignet sich zunächst vor allem eine Ultraschallkontrolle. Eine Blutuntersuchung ergibt weitere Hinweise. Bestätigt sich der Verdacht auf eine vergrößerte Milz, wird diese in der Regel operativ entfernt.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine vergrößerte Milz?
Der medizinische Fachausdruck für eine vergrößerte Milz beim Hund ist Splenomegalie. Oft ist eine vergrößerte Milz beim Hund ein Hinweis auf eine Erkrankung, die auch außerhalb dieses Organs liegen kann. Es ist somit eine Folgeerscheinung.
Aufgaben der Milz
Die Milz ist ein Organ des Abwehrsystems (Immunsystem) und des Kreislaufsystems beim Hund. Die Milz gehört zu den sogenannten lymphatischen Organen und hat hier sehr wichtige Aufgaben bei der Abwehr und Beseitigung von Krankheitserregern.
Bei jungen Hundewelpen ist die Milz für die Bildung der roten Blutkörperchen zuständig. Bei erwachsenen Hunden nimmt die Milz diese Funktion nur in Notfällen wieder auf. Eine weitere Aufgabe der Milz ist das Aussortieren von alten und funktionslosen Blutzellen. Zusätzlich dient die Milz als Blutspeicherorgan für den Körper.
Ursachen einer vergrößerten Milz beim Hund
Es gibt viele mögliche Ursachen für eine vergrößerte Milz beim Hund. Oft ist die vergrößerte Milz nur ein Zeichen einer Immunantwort, also dafür, dass das Immunsystem aktiviert ist. Dies ist unter anderem bei infektiösen, entzündlichen, parasitären oder chronischen Erkrankungen der Fall. Auch autoimmun bedingte Prozesse müssen bei der Abklärung der Milzschwellung abgewogen werden.
Aber auch durch Stauung der Milzvenen kann es zu einer vergrößerten Milz kommen. Chronische Milzstauungen können ein Hinweis auf ein längerfristiges Krankheitsgeschehen sein. Ein hochakutes Geschehen ist die Milzstauung im Verlauf einer Milzdrehung (Milztorsion) oder einer Magendrehung (Torsio ventriculi). Die Milz ist mit Bändern im Magenbereich fixiert und reagiert in diesen Notfällen durch das Abdrehen mit einer Schwellung. Auch im Rahmen einer Narkose mit Barbituraten werden Milzschwellungen beobachtet.
Auch ein allein auf die Milz bezogenes Lymphom muss als Ursache für eine Milzschwellung in Betracht gezogen werden. Bei Leukämie-Erkrankungen kann es ebenfalls zu einer Vergrößerung der Milz kommen.
Symptome
Hat ein Hund eine vergrößerte Milz, kann er unterschiedliche Krankheitsanzeichen (Symptome) zeigen. Symptome bei einer vergrößerten Milz sind zum Beispiel Durchfall, Erbrechen und Appetitlosigkeit. Auch starke Bauchschmerzen und zum Beispiel der Unwillen sich auf den Bauch legen zu wollen können ein Symptom einer Milzvergrößerung sein. Schwäche, Teilnahmslosigkeit und auch ein (plötzlicher) Kollaps sind mögliche Anzeichen für eine vergrößerte Milz beim Hund.
Je nach Grunderkrankung können noch andere Symptome hinzukommen. Häufig legen sich die Tiere nicht wie gewohnt zur Ruhe, sondern versuchen dem Druck auf die Bauchwand auszuweichen.
Diagnose
Der Verdacht auf eine vergrößerte Milz kann bereits beim Abtasten des Hundes gestellt werden. Häufig verändert sich die Form des Unterbauches. Der Hund hat teilweise Schmerzen beim Hinlegen und Ruhen.
Durch ein Röntgenbild und/ oder eine Ultraschalluntersuchung lässt sich dieser Verdacht bestätigen. Vor allem bei der Ultraschalluntersuchung kann oft schon ein Hinweis auf die Krankheitsursache gefunden werden. Blutuntersuchungen ergeben weiter wichtige Details. Von Biopsieentnahmen wird normalerweise wegen der großen Blutungsgefahr abgesehen. Eine Blutuntersuchung sollte zur weiteren Abklärung durchgeführt werden.
Therapie einer Splenomegalie
Die Behandlung bei einer vergrößerten Milz richtet sich nach der Ursache der Erkrankung. Bei akuten Zuständen einer Magendrehung kann die sofortige chirurgische Entfernung des Organs notwendig werden. Gleiches gilt bei einer nur auf die Milz beschränkten Lymphomerkrankung. Beim Vorliegen von entzündlichen, autoimmunen oder parasitären Ursachen werden diese zielgerichtet behandelt.
Eine vergrößerte Milz ist nicht das Gleiche wie ein Milztumor
Wichtig ist, dass eine vergrößerte Milz beim Hund nicht mit einem Milztumor gleichzusetzen ist. Grund für eine Milzschwellung kann natürlich auch ein Tumorgeschehen sein. Dies würde bei einer gründlichen klinischen Untersuchung auch festgestellt werden. So kommt es beim sogenannten Hämangiosarkom (häufigster bösartiger Milztumor beim Hund) zu einer Zerstörung des Milzgewebes. Dabei kommt es auch zu einer schnell wachsenden Umfangsvermehrung an der Milz.
Quellen